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Synopsen über die Evangelien.

1167

Zweck ist dann die schon von Griesbach verwirklichte
Methode, die verwandten Stellen neben einander ab-
drucken zu lassen, erwünscht. Da er keine vollstän-
dige Harmonie der Evangelien für möglich hielt, so
bestund sein Begriff von einer Synopsis gerade darin ,
dafs er einen vereinten Ueberblick aller parallelen Dar-
stellungen , indem er sie neben einander abdrucken
liefs, für die Vergleichenden leicht möglich zu machen
suchte. Wie Griesbach überhaupt seine Plane in theo-
logischen und andern Fächern, wofür er zu arbeiten *
hatte , mit besonderer Umsicht zu berechnen pflegte,
so vergafs er bei dieser unvermeidlichen Zerstückelung
der drei Evangelien doch auch nicht das Bedürfnifs,
jedes einzeln für sich, wenn man wollte, lesen und
doch die Parallelen dazu zugleich finden zu können.
Sobald man seine oben auf jeder Seite gegebene Nach-
weisung recht kennen lernt, so ist besonders die zweite
Ausgabe seiner Synopsis ganz hinreichend, um beide
Zwecke, das Lesen eines jeden Evangelisten für sich,
und das Lesen ihrer vergleichbaren Stellen neben ein-
ander leicht möglich zu machen. Die von Hm. Beck
übersetzte Synopsis will dieses noch mehr erleichtern.
Ein jedes Evangelium soll, ohne Abänderung seiner
eigenen Anordnung abgedruckt , doch die Parallel-
stellen neben sich haben, welche aus den beiden an-
dern als vergleichbar zu betrachten sind. Diese Ein-
richtung hat für das Vergleichen ihre Bequemlichkeit,
die durch Aufopferung einiger Druckbogen zu errei-
chen wäre.
Dennoch, wenn wirklich ein jedes der drei Evan-
gelien so geliefert wäre, würde noch das gedoppelte
grofse Desiderium übrig bleiben, dafs das Johannes-
evangelium nicht von vorneherein und vollständig eben-
falls eingereiht ist; und dann, dafs eine solche Sy-
nopsis die Leser gar nicht veranlafst, sich das Leben
Jesu nach der Zeitordnung zu denken, welche
 
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