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N. 49-

1830

Heide! berger
Jahrbüeher der Literatur.

^ E. Becher, t5p?'Mc/tb?/i?'e.
fßescAtMLs-^)
In dem Organism der Sprache geht der Verf. von der
durch Wilh. v. Humboldt begründeten Ansicht aus, dafs
die Sprache noth wendig aus dem organischen
Leben des Menschen hervorgeilt, und dadurch
aiso ein organisches Ganze biidet, weiches, wie
der Organismus des Menschen seibst, zwei Seiten hat;
eine körperliche, phonetische; und eine geistige, lo-
gische. Und nachdem er (§. 1 — 12) von dem Or-
ganism der Sprache überhaupt gehandelt hat, geht er
in den drei foigenden Abschnitten über : auf die orga-
nische Lautbiidung (§. 13 — 24), die organische Wort-
bildung (§. 25 — 44) und die organische Satzbildung
(§. 45 — 101). — So wie in der Wortbildung nur da-
durch eine organische Einheit hervorgebracht wird, dafs
nicht Gleiches mit Gleichem (nicht Begriff mit Begriff),
sondern dafs Entgegengesetztes mit Entgegengesetztem
(Begriff mit Beziehung des Begriffes) sich vereinet, so
biidet auch jeder Satz und jedes Satzverhältnifs dadurch
eine organische Einheit, dafs darin derHauptbegriff(das
Hauptwort) mit demBezichungsbegriff (dem Beziehungs-
wort) mittelst der Flexion vereint erscheint. Der Satz
wird daher ebensowenig aus Wörtern zusammengesetzt
als das Wort aus Buchstaben oder Lauten, vielmehr ent-
wickeln sich aus dem Satze die Verhältnisse der Begriffe,
und mit diesen die Wörter; denn die Sprache tritt in
der lebendigen Rede sogleich in die Erscheinung, sie
XX!H. Jahrg. 8. Heft. 48
 
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