N. 68.
1830.
Heidelberger
Jahrbücher der Literatur.
("ßescAtu/s.^
Die Sprachen nehmen da die wichtigste Stelle ein;
allerdings auch die Muttersprache , aber sie nicht
allein, sondern die oberste Stelle gebührt den classi-
schen Sprachen, der griechischen und lateinischen Es
sind Mustersprachen. Was Thiersch darüber wahr
und schön gesagt hat, wird citirt. In ihnen wurzelt
unsere Bildung; selbst das schwerere Erlernen dersel-
ben bildet um so erfolgreicher; —- überhaupt wird
auf die entscheidenden und auch anerkannten Gründe
für ihre Wichtigkeit nur verwiesen, nicht ohne inter-
essante eigne Gedanken. Auch darin können wir dem
Verf. nicht abstimmen , dafs man „nicht nur solche
Knaben, die sich einst ihrer Bestimmung gemäfs über
die niedere Bürgerclasse erheben, oder gar, obgleich
nicht akademisch vorbereitet, den gebildeteren Stän-
den gleichstellen sollen, sondern auch solche, die mit
Talenten begabt sind, aber bei jener allgemeinen Be-
stimmung sich noch für kein besonderes Fach ent-
schieden haben, wenigstens dem lateinischen Unter-
richte nicht entziehen solle." Dabei sind einige Winke
gegeben, wie das einzurichten sey. „Um so zweck-
mäfsiger erscheint darum auch eine Gesammtanstalt,
in der die Real- und Gytnnasialclassen, wenn die An-
zahl derselben nicht unverhältnilsmäfsiggrols ist, unter
der Oberaufsicht Eines Vorgesetzten stehen. DieGrund-
XXIII. Jabrg. 11. Heft. 68
1830.
Heidelberger
Jahrbücher der Literatur.
("ßescAtu/s.^
Die Sprachen nehmen da die wichtigste Stelle ein;
allerdings auch die Muttersprache , aber sie nicht
allein, sondern die oberste Stelle gebührt den classi-
schen Sprachen, der griechischen und lateinischen Es
sind Mustersprachen. Was Thiersch darüber wahr
und schön gesagt hat, wird citirt. In ihnen wurzelt
unsere Bildung; selbst das schwerere Erlernen dersel-
ben bildet um so erfolgreicher; —- überhaupt wird
auf die entscheidenden und auch anerkannten Gründe
für ihre Wichtigkeit nur verwiesen, nicht ohne inter-
essante eigne Gedanken. Auch darin können wir dem
Verf. nicht abstimmen , dafs man „nicht nur solche
Knaben, die sich einst ihrer Bestimmung gemäfs über
die niedere Bürgerclasse erheben, oder gar, obgleich
nicht akademisch vorbereitet, den gebildeteren Stän-
den gleichstellen sollen, sondern auch solche, die mit
Talenten begabt sind, aber bei jener allgemeinen Be-
stimmung sich noch für kein besonderes Fach ent-
schieden haben, wenigstens dem lateinischen Unter-
richte nicht entziehen solle." Dabei sind einige Winke
gegeben, wie das einzurichten sey. „Um so zweck-
mäfsiger erscheint darum auch eine Gesammtanstalt,
in der die Real- und Gytnnasialclassen, wenn die An-
zahl derselben nicht unverhältnilsmäfsiggrols ist, unter
der Oberaufsicht Eines Vorgesetzten stehen. DieGrund-
XXIII. Jabrg. 11. Heft. 68