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N, 72.

1830.

Heidelberger
Jahrbücher der Literatur.

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. ^BescA%Mj* N. J
Die Reformation hatte unter anderem die Tendenz ,
die Kirche vom Staate loszureifsen, oder, was wohi am
Ende eins ist, den Staat auf die Beschützung der
Rechte der Einzelnen gegen innere und äufsere
Feinde zu beschränken. Die Yöiker, weiche sich der
verbesserten oder der neuen Lehre zuwendeten, wurden
nun wieder, um in der Sprache des Yerfs. zu reden,
Hausvöiker; sie strebten, wenn auch nicht immer mit
Harem Bewufstseyn, nach Unabhängigkeit in aiien den
Yerhäitnissen, weiche nicht zu Foige des so eben ge-
dachten Staatszwecks der Gewait der Regierung unter-
worfen sind. Doch seihst diesen Völkern gelang der
Pian nur unvoiikonnnen; in England zum Beispiei, in
den Deutschen s. g. protestantischen Ländern wurde der
Fürst das Oberhaupt der Kirche, der SM77?77!?7S %e7'7'7t07'77
ep7SCopMS. Auch auf den Zustand derjenigen Yöiker,
weiche der katholischen Kirche treu biieben, hatte der
poiitische Geist der Reformation Einhufs. Zwar be-
schränkte sich dieser Einhufs anfangs und sogar bis
gegen das Ende des ietztverhossenen Jahrhunderts haupt-
sächiich darauf, die Kirche von dem Staate abhängiger
und diese Völker auch in dem Sinne zu Staats-Völ-
kern zu machen, dafs die Kirchengewalt zugleich als
ein Aushufs oder als ein Zweig der Staatsgewalt be-
trachtet werden konnte, fn den neuesten Zeiten aber
xxm. Jahrg. Jl. Heft. ?2
 
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