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N°. 51. HEIDELB. JAHRB. D LITERATUR. 1832.

Ue/tse, Le&e?z Otto's Gbo/scyz.
Fo r t & e t z M n g*.^
Solcher Sätze giebt es bei dem Verf. eine Unzahl,
wir führen nur einige auf, die uns in die Augen fallen,
weit sie zugleich überhaupt einen Begriff von der hoch-
trabenden Schreibart desseiben geben können. Z. B. S. 81:
„Der König bezwang die Stimme der Natur, die für
beide Söhne sich in seinem Innern regte." Ebenda:
„Weinend umstanden die Fürsten, die dem Leichenbe-
gängnifs gefolgt waren, das Grab, das die Ueberreste
des edelsten Mannes umschlofs: eine unbezwingliche
Trauer erschütterte ihre männlichen Herzen, dafs der
nun Asche und Staub sey, der im Leben so hohe Thaten
verrichtet. Aber von der Gruft hinweg, die ihre Liebe
barg, wandten sie ihre Augen zu dem, der ihre Hoffnung
war, zu dem neuen blühenden König, der nicht nur der
Erbe der Herrschaft seines Vaters, sondern auch aller
seiner grofsartigen Tugenden war/ S. 87. „Nur das
Angedenken an Carl, dessen Ueberreste das Grab be-
wahrte, das in dem Münster war, in welchem Otto jetzt
thronte , nur die Erinnerung, die ihm jetzt so nahe
trat, an die untergegangene Herrlichkeit des Franken-
reiches schien seine Seele zu bewegen, und wohl mag
Otto in dieser grofsen Stunde sich selbst das Gelübde
geleistet haben, diefs Reich in den Sonnenglanz des
alten Ruhmes wieder hinaufzuführen, wie Jener." S.223.
„Der Gedanke, dafs er durch Gottes Gnade Herr und
König der Deutschen und als solcher (?) ihm auferlegt
und geboten sey, sein Volk gegen alle Feinde zu schir-
men, hauchte seiner Seele begeisterten Muth ein, —-
er beschlofs die wilden Ungarn im Kampfe zu bestehen."
Eben so übertriebene und noch übertriebenere Ausdrücke
und Darstellungen finden sich aber in sehr grofser Zahl.
XXV. Jahrg. 8. Heft. 51
 
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