N°. 76. HEIDELB. JAHRB. D. LITERATUR. 1832.
Fo r t se t z u n g. J
Gegen dje so gestellten Fragen, welche nach dem
Verf. die sogenannten Humoralpathologen beschäftigen
sollen, läfst sich so kurz, als es der Plan dieser Blätter
gestattet, bemerken; dafs es wohl keinem derselben ein-
gefallen ist, zu behaupten: die einzelnen Partikelcheti
des Blutes würden durch einen Instinkt getrieben , sich
in die einzelnen Organe zu begehen, so wenig als die
einzelnen Organe aulser Verbindung mit dem übrigen
Organismus gesetzt, auf das Blut zu wirken vermöchten,
vielmehr handelt es sich darum, ob wirklich das Blut,
nur durch mechanische Mittel bewegt, die einzelnen
Organe bespüle, oder nicht in seiner Art auch eine To-
talität bilde, zufoige welcher, wenn hier Stoffe an ein
bestimmtes Organ treten, nothwendig auch einem ent-
gegengesetzten wieder andere Stoffe sich einbilden, und
der Lebensprocefs überhaupt nicht ein fortgesetzter Bil-
dungsprocefs sey? ob nicht in der Verdauung und Assi-
milation das Aeufsere eben so gut durch Zutritt von be-
reits assimilirten Steden als durch die Thätigkeit der
festen Theile lebend werde, und ob endlich nicht eben so,
wie das Blut in gewissem Betracht sich durch sich selbst
fortbildet, nicht auch manche Einflüsse Miasmen oder
Gifte, z. B. Schlangengift, auf das Blut primär ein-
Aielsen, und auf diese Weise auch von dem Blute aus
die festen Theile ergriffen werden können? Fragen,
welche für die Krankheitslehre von grolser Wichtigkeit
sind und auch für die Behandlung wichtige Winke geben
würden.
Nachdem der Verf. im ersten Abschnitt sich noch
mit der Schaale und dem Kern der Blntkügelchen be-
schäftigt und gezeigt zu haben glaubt, an welcher Stelle
XXY. Jahrg 12 Heft. 76
Fo r t se t z u n g. J
Gegen dje so gestellten Fragen, welche nach dem
Verf. die sogenannten Humoralpathologen beschäftigen
sollen, läfst sich so kurz, als es der Plan dieser Blätter
gestattet, bemerken; dafs es wohl keinem derselben ein-
gefallen ist, zu behaupten: die einzelnen Partikelcheti
des Blutes würden durch einen Instinkt getrieben , sich
in die einzelnen Organe zu begehen, so wenig als die
einzelnen Organe aulser Verbindung mit dem übrigen
Organismus gesetzt, auf das Blut zu wirken vermöchten,
vielmehr handelt es sich darum, ob wirklich das Blut,
nur durch mechanische Mittel bewegt, die einzelnen
Organe bespüle, oder nicht in seiner Art auch eine To-
talität bilde, zufoige welcher, wenn hier Stoffe an ein
bestimmtes Organ treten, nothwendig auch einem ent-
gegengesetzten wieder andere Stoffe sich einbilden, und
der Lebensprocefs überhaupt nicht ein fortgesetzter Bil-
dungsprocefs sey? ob nicht in der Verdauung und Assi-
milation das Aeufsere eben so gut durch Zutritt von be-
reits assimilirten Steden als durch die Thätigkeit der
festen Theile lebend werde, und ob endlich nicht eben so,
wie das Blut in gewissem Betracht sich durch sich selbst
fortbildet, nicht auch manche Einflüsse Miasmen oder
Gifte, z. B. Schlangengift, auf das Blut primär ein-
Aielsen, und auf diese Weise auch von dem Blute aus
die festen Theile ergriffen werden können? Fragen,
welche für die Krankheitslehre von grolser Wichtigkeit
sind und auch für die Behandlung wichtige Winke geben
würden.
Nachdem der Verf. im ersten Abschnitt sich noch
mit der Schaale und dem Kern der Blntkügelchen be-
schäftigt und gezeigt zu haben glaubt, an welcher Stelle
XXY. Jahrg 12 Heft. 76