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X! 69. HEIDELB. JAHRB. o. LITERATUR. 1832.

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Es ist dies keine „leere Trennung" des Wissens
von seinem Inhalte, sondern keine andere, als die zwi-
schen der Kraft und dem Objecte ihrer Thätigkeit Statt
findet; die Wissenschaft gehört dem Geiste, dem yoö$
an, dessen Trennung von dem vo??Tor, der Form, im
Phiiebus und anderswo auf s Entschiedenste ausgespro-
chen ist; Hr. R. aber, der dieses, wie bereits bemerkt,
ganz vernachlässigt hat, kommt auf seinem Wege nun
ganz consequent zu der Behauptung, dafs der höchste
Geist, die Gottheit, dem als solchen die vollkommenste
Wissenschaft eigen ist, auch der höchste Gegenstand
der Wissenschaft, das ewige und unwandeibare Seyn
(8. 199), atso, wie wir oben gesehn, die Idee der
Ideen sey. Beiege dafür giebt er keine; denn aiie Stei-
len, die er citirt, gehn einzig auf das ewige Wesen,
die Idee, und dafs diese mit der Gottheit Eins sey, ist
ein reines Vorurtheil, über dessen Ungrund wir schon
oben gesprochen haben. Es ist ein wahrhaft unheimli-
ches Gefühi für jeden, der Piato kennt und hebt, Hrn. R.
in dem ßxen Wahne, dafs Seyn und Erkennen bei Piato
identisch sey, alles verdrehen und verzerren zu sehen , so
dals uns die herriichsten Schöpfungen des greisen Weisen
als gespenstige Schemen vorgaukein! Auch die Seeie soii
eine Idee seyn (S. 316.), und daraus foigt denn natürlich,
ganz gegen Piato's Ansicht, dafs alle Seelenthätigkeit als
soiche einen wahren Inhalt hat, und seihst die Sinniich-
keit ein wenn auch unvollkommenes Mittel zur Erkennt-
nis der Wahrheit ist (S. 309.). Hr. R. beruft sich hier
namentlich auf die Wiedererinnerung (vergl. S. 471);
aber würde diese Statt linden können, wenn der Geist
nicht schon früher in seinem aufsersinnlichen Zustande
XXV. Jahrg 11 Heft. 69
 
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