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N°. 63. HEiDELB. JAHRB. D. LITERATUR. 1832.

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Der Verf. unterscheidet ferner als verschiedene Grade
der Stärke des Fürwahrhaltens das Wissen, Glauben
oder Fürwahrscheinlichhalten und Vermuthen.
Wenn nach dieser Rangordnung das Wissen allein das
vollkommene Fürwahrhalten ist und als solches über dem
unvollkommneren Glauben steht, so ist dies nur in lo-
gischer Bedeutung ganz richtig; aber dann hätte der
Jacobi'sche Glaube, der über dem Wissen steht, nicht
hierher bezogen werden sollen, da hier von metaphysi-
scher Bedeutung der Ueberzeugungsweisen die Rede
ist, und da der Verf selbst im Wesentlichen die Ja-
cobi'sche Ansicht ausspricht, wenn er (8. 170.) über
die durch Schlüsse (Demonstration) bewiesene Wahrheit
(das Jacobi'sche Wissen) eine Ueberzeugung von den
Grundsätzen, womit man zu schliefsen anfängt" (den
Jacobischen Glauben, oderVernunfterkenntnifs u. s. w.),
stellt.
Die Prüfung der Gründe u sw. (Abschn. 2.)
bezieht sich theils auf die Ansichten derer, welche die
Zuverlässigkeit aller menschlichen Erkenntnifs bestrei-
ten (allgemeiner Skepticismus), theils derer, die nur
gewisse Arten der Erkenntnils für Schein ausgeben. Diese
Ansichten stellt der Verf. zuerst in historischer Folge
zusammen, wobei vorzüglich die mehr oder weniger
skeptischen Lehren der Eleaten, Sophisten, des socrati-
schen Skepticismus, des Plato, dann von Leibnitz, Kant
und Herbart erwähnt werden. Bei dieser Zusammen-
stellung ist bemerkenswerth, dafs der Verf. nur dieje-
nigen theilweisen skeptischen Lehren erwähnt, welche
von der rationalistischen Seite her die Zuverlässigkeit der
Erfahrungserkenntnils bestritten oder beschränkten, wäh-
XXV. Jahrg. 10. Heft. 63
 
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