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Griechische Literatur.

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lologischer Weise behandeln. Zuvörderst nämlich sucht der Hr.
Verf. zu zeigen , dafs die mehrfach bei Josephus vorkommenden
Verweisungen auf einen Kappadocier Strabo keineswegs auf das
berühmte, grofsentheils noch vorhandene, geographische Werk
des Strabo zu beziehen sind , und dafs demnach fürderhin neben
dem berühmten Geographen Strabo die Literärgeschichte noch
einen andern Strabo zu nennen hat, dessen Schriften Josephus
kannte und las, über dessen Person uns aber durchaus weiter
nichts bekannt ist, als dafs er aus Kappadocien gewesen. — Die
andere Untersuchung betrifft die berühmte Stelle der Antiqq. Judd.
XVIII, 3. §. 3. oder das Zeugnifs von Jesu, deren Authenticität
bekanntlich Gegenstand vielfacher Controversen , besonders von
Seiten gelehrter Theologen und Kirchenhistoriker geworden ist
(Ref. verweist der Kürze wegen nur auf Schöll Gesch. d. griecb.
Literat. II. p. 385 ff. und die dort gegebenen Nachweisungen).
Der Verf., der, unabhängig von den Forschungen dieser Gelehr-
ten und von den früheren Untersuchungen , absichtlich den eige-
nen Weg einscblug, erklärt sich in dieser Untersuchung gegen
die Ächtheit der Stelle, die er als ein fremdartiges Einschiebsel,
mithin als unächt zu betrachten geneigt ist, wobei er sich ins-
besondere gegen Eusebius und dessen historische Treue und Ge-
wissenhaftigkeit ausspricht.

Griechische Chrestomathie für die mittleren Abtheilungen der Gym-
nasien, bearbeitet von W. Bäumlein, Professor am obern Gymnasium
zu Heilbronn, und A. Pauly, Professor am obern Gymnasium zu Stutt-
gart. Stuttgart, Verlag der J. B. Metzler’schen Buchhandlung. 1837.
252 S. in 8.
Obwohl das, was die beiden gelehrten Herausgeber dieser
Chrestomathie über deren Anlage und Beschaffenheit zur näheren
Verständigung mit dem Lehrer, der dieses Buch gebraucht, zu
bemerken haben, dem Commentar Vorbehalten ist, welcher, zu-
nächst blos für den Gebrauch des Lehrers bestimmt, bald nach-
folgen soll, so wird sich doch schon nach dem, was bereits, zu-
nächst für den Gebrauch des Schülers, vorliegt, ein ziemlich ge-
nügendes Urtheil fällen lassen. Und dieses dürfte nur beifällig
ausfallen , man mag auf die Auswahl der einzelnen in die Chre-
stomathie aufgenommenen Stücke sehen, oder auf die zweck-
mäfsige, ganz auf die Bedürfnisse des Schülers berechnete Be-
handlungsweise des Textes in den demselben untergesetzten No-
ten. Was das Erstere betrifft, so sind es hauptsächlich drei Au-
toren, aus welchen einzelne Abschnitte entnommen sind : zuerst
längere Stücke aus des Isokrates Rede ad Demonicum (unter
der Aufschrift: Lebensregeln, einem Jüngling ertheilt) und aus
dem Panegyricus (cp. 4 — 27 mit der Aufschrift: Lob Athens);
dann sieben und zwanzig Abschnitte aus den Hellenicis des Xe-
nophon (I, 4 — 7. II, 1—4. III, 3 — 5. IV, 8. V, 1 — 4· VI,
 
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