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Geschichte und Mythologie.

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roengeschichte der Fall ist, in Bezug auf welche der Vf.
noch einige besondere Vorschriften beifügt, warnend vor der
Ansicht, die Alles, was in der Heroengeschichte sich nicht
mit der Willkiihrlichkeit verträgt, blos auf Rechnung der
Dichter zu setzen geneigt, der Phantasie hier einen völlig
freien Spielraum verstauet, da doch diese Dichter keines-
wegs einer blinden Willkühr sich überlassen, sondern getreu
an die Überlieferung sich gehalten. Am Schlüsse folgen noch
weitere Bemerkungen und Vorschriften über die Anwendung
und den Gebrauch der Etymologie bei mythologischen Un-
tersuchungen.
So viel über die Einleitung oder den allgemeinen Theil.
Wenn wir dabei etwas länger verweilt sind, indem es, wie
schon oben bemerkt worden, hier darauf ankam, die Prin-
cipien, auf welche der Vf. sein ganzes mythologisches Ge-
bäude aufgeführt hat, vorzulegen, so können wir uns nun
eher kürzer fassen, weil, sind einmal diese allgemeinen Grund-
lagen in ihrer ganzen Ausdehnung und Abgeschlossenheit zu-
gegeben , man auch den weiteren Bau oder die Durchführung
und Anwendung dieser Principien im Einzelnen, bei dem
streng consequenten Gang, den der Vf. nimmt, in gleichem
Grade zugeben mufs, selbst wenn in der Deutung einzelner
Nebenpunkte Verschiedenheiten eintreten sollten, die eben
darum aber auf das Ganze keinen wesentlichen Einflufs aus-
iiben können. Bef., so gern er auch manche Sätze des ge-
lehrten uild scharfsinnigen Verfs. annimmt, kann aus dem
angegebenen Grunde nicht dessen allgemeinere Principien in
ihrer Ausgedehntheit und Abgeschlossenheit annehmen 5 er
kann sich auch nicht des Gedankens erwehren, als sey der
Verf. in Vielem zu weit gegangen, indem er seinem Princip
Geltung und Anwendung in einer Weise zu verschaffen ge-
sucht, welche nach des Ref. Ermessen nicht durchweg zu-
lässig ist. Wir werden davon noch Beispiele anführen.
Es führt der erste Theil die Aufschrift: „Über die
mythische Bedeutung der griechischen Sagenge-
schichte.44 Erstes Cap. Über die göttliche Natur und
göttliche Verehrung der Heroen. Hier linden wir die-
jenigen Sätze weiter entwickelt und .ausgeführt, welche wir
schon oben theilweise angedeutet haben. Wir wollen daher
nur einige Hauptpunkte jetzt hervorheben. Der Satz, der
die Grundlage des ganzen Systems, so zu sagen, bildet, ist
 
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