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Nr. 43

HEIDELBERGER

1844.

JAHRBÜCHER DER LITERATÜR.

De Berg Memoires et Documens par Gerard.
(Bes chlu ss.~)
Was von der Philosophie Joseph’s gesagt wird, führe» wir
nicht an, denn es ist jetzt bekannt genug, dass er den fran-
zösischen Freunden des Königs von Preussen und der Kaise-
rin Katharina durchaus nicht gewogen war. In Beziehung auf
den ersten Puact fügt der Verf. hinzu: Seit langer Zeit beschäf-
tigte man sich im ganzen katholischen Europa damit, den Ein-
griffen der Geistlichkeit in weltliche Angelegenheiten Schranken
zu setzen. Diese Bewegung war allgemein. IVIan bemerkte, dass
eine Art Alterschwäche die bürgerliche Gesellschaft gebrochen
habe, und dass sie bedroht sey, unter das Joch der Theokratie
zu kommen (jetzt wieder???). IJeberall zeigte sich das Bedürf-
nis einer völligen Wiedergeburt, man musste daher nothwendig
nicht ungern sehen, dass Klöster aufgehoben würden, denn ihre
grosse Zahl und die vielen Güter in der todten Hand waren ein
Hindernis der Beschränkung der Macht des Clerus, welches sich
ohne Vernichtung derselben nicht wegräumen liess. Die Stände
von Brabant schätzten in ihrer Vorstellung vom 22. Juni 1787 den
Geldwerth der liegenden Güter des Clerus auf dreihundert Mil-
lionen Gulden. Das war ganz ungeheuer, wenn man auf den
damals viel geringeren Werth des Grundeigentums Rücksicht
nimmt. Hätten die Klöster fortbestanden ^ so hätten sie auch den
Kreis ihrer Territorialherrschaft immer weiter ausgebreitet und es
würde bald in Belgien blos für Mönche einen sonnigen Raum ge-
geben haben. Bis p. 127 führt der Verfasser aus, was in Frank-
reich und in Belgien unter Maria Theresia für die Beschränkung
der Klöster geschehen war, dann fährt er p. 128 fort:
Joseph II. hatte, ehe die Reihe an die Niederlande kam, meh-
rere Mönchsorden in seinen deutschen Staaten aufgehoben, so
dass man in Belgien längst aufmerksam gemacht war. Die De-
putaten der Stände übergaben ihm daher schon am 25. Februa
XXXVII. Jahrg, 5. Doppelheft» 42
 
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