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Nr. 47

HEIDELBERGEH

1844.

JAHRBÜCHER DER LITERATÜR.

Weissenborn: Hellen.
C Beschluss.)
Der Verf. hat ihm daher auch die wohJgebübrende Aufmerk-
samkeit geschenkt und eine in alle Einzelnbeiten eingehende Dar-
stellung des Kampfes zu geben gesucht, die zur näheren Erklä-
rung und Auffassung der betreffenden Stellen des Thucydides
Vieles beiträgt; er bat auch hier die chronologische Seite berück-
sichtigt, und gezeigt, wie allerdings die Angabe des Thucydides*
(V-, 1), wornach wir die Schlacht in das Ende des Sommers 422
a. Chr. zu setzen haben, wohl allein für diejenige gelten kann,
die mit allen übrigen Verhältnissen in Einklang zu bringen ist.
Der im folgenden Jahr erfolgte Abzug der Peloponnesier zog der
Stadt, welche nach dem Frieden des Nicias wieder in das alte
Verhältniss zu Athen treten sollte, dessen aber sich weigerte,
wiederholte Angriffe von Seiten der Athener in den Jahren 417
und 414 zu, obwohl ohne allen Erfolg; Amphipolis blieb nach wie
vor Sparta und dem peloponnesischen Bunde treu; noch ein Zug
aus dem Leben des Agesilaos, den der Verfasser Seite 175 in
der Note hervorhebt, mag Zeugniss geben von dieser Anhäng-
lichkeit.
Die spätem Versuche Athen’s, in den Besitz der Stadt, die
wahrscheinlich mit Olynth in einem näheren Bundesverhältniss stand,
wieder zu gelangen, wie der Zug des Protomachus um 370, und
ein wahrscheinlich früher 374 fallender Zug des Simmichus (s.
S. 181) misslangen gleichfalls, und eben so wenig konnte es dem
Timotheus gelingen (369), sich in den Besitz von Amphipolis zu
setzen, selbst nachdem er mehrere andere cbalcidische Städte in
seine Gewalt gebracht hatte. Nun nahm die Stadt eine macedo-
nische Besatzung ein, wie der Verf. (S. 182. 193.) wahrscheinlich
macht, war also auf diese Weise an das macedonische Interesse
geknüpft, bis Philipp von Macedonien in dem Frieden mit Athen
360 sich seiner Ansprüche auf Amphipolis begab, das, nachdem
XXXVII. Jahrg, 5 Doppelheft. 47
 
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