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Russegger’s Reisen.

von Heiligen und berühmten Helden, unter Letzteren die der Sul-
tane Nuredin und Saladin. — Die Rückreise von Damascus über
den Antilibanon und Libanon nach Beirut, und von da nach Alex-
andria bietet wenig Bemerkenswerthes.
Neunter Abschnitt. Wissenschaftliche Bemerkungen über Mit-
tel •-Syrien oder das Terrain des Libanon und Antilibanon. — Die
physikalischen Verhältnisse gleichen im Allgemeinen den im sie-
benten Abschnitte angeführten; anders ist es mit den geologischen.
Während in Nord-Syrien die Kreide - Ablagerungen, von mächtig
entwickelten abnormen Gebilden, wie Serpentin, Hypersthenfels,
Melapbyr, Basalt durchbrochen werden, während Gneiss, Granit und
Glimmerschiefer das eigentliche Grundgebirge bilden, sind in Mittel-
Syrien — dies ist namentlich am Libanon und Antilibanon der
Fall — Kalksteine, Sandsteine und Mergel die vorherrschenden
Gesteine, und wo sie auch von abnormen Gebilden durchbrochen
werden, zeigen diese bei weitem nicht die Verbreitung, wie im
nördlichen Syrien, auch treten fast nur Basalte und basaltische
Gebilde auf. Die neptunischen Felsarten des Libanon und Antili-
banon gehören der Jura- und Kreide-Formation an, welche Stelle
sie aber in derselben einnehmen, ist, zumal wegen des Mangels
deutlicher Petrefacten, nicht ermittelt. Besondere Erwähnung ver-
dient noch ein „Grünsandstein“, welcher auf untergeordneten Lager-
stätten Kohle und bituminöses Holz führt, namentlich die Kohle in
solcher Menge, dass sie an drei Punkten in der Umgebung von
Korneil Gegenstand bergmännischen Abbaues geworden ist. Die
Braunkohle wird von bituminösem Holz begleitet; beide enthalten
häufig Eisenkies eingesprengt, was für ihren technischen Gebrauch
sehr schädlich ist. Mitunter kommt Bernstein in der Kohle von
seltener Schönheit vor. Nicht uninteressant ist die Gegend um
Mar-Hanna, wo Gänge von Grünstein den Sandstein und Kalkstein
in den verschiedensten Richtungen durchsetzen und mannigfache
Verschiebungen und Verwerfungen bedingt haben, — Ein bedeu-
tendes Koblen-Lager wird in Makla ain el Bed durch einen Stol-
len abgebaut. Die Arbeit in den Gruben geschieht mit Pickel und
Keilhaue; man lässt Kohlen-Pfeiler stehen und kommt auch durch
gemauerte Pfeiler zu Hülfe. Haupt-Gegenstand der Gewinnung
sind Pechkohle und Glanzkohle. Im Durchschnitt werden täglich
100 Centner zu Tage gefördert — eine, bei der Trägheit der Ara-
ber, nicht unbedeutende Quantität. Auf den Kohlen-Gruben zu Mar
Hanna, drei Stunden von Korneil, kommt Eisenkies als Versteine-
 
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