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Nr. 42.

HEIDELBERGER

1846.

JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
m.·1 ■ -- 11 -η.·.· . ■ .LJ·' -L.
Paläontologische Hand» und Sjehr»HüclBei%

(Schluss.)
Indessen können wir uns in Bezug auf dasselbe kurz fassen, da
wir es auf eine ausführliche und gründliche Weise an einem anderen
Orte Qm Neuen Jahrhuche für Mineralogie u. s. w. 1846, 250—256)
beleuchtet haben, und es hier genügt, die beiderseitigen Ergebnisse ein-
ander entgegenzusteilen.
Schon in unsern vorangegangenen Berichten über d’Orbigny’s u. a.
Schriften ist die Frage öfters berührt worden, ob zweierlei Formationen
miteinander und ob insbesondere die Tertiär-Formationen mit der lebenden
Schöpfung eine gewisse Anzahl von Arten gemein haben oder nicht. Man
muss gestehen, dass A g a s s i z, indem er seiner Eiszeit-Theorie zu Liebe
die Frage in Bezug auf die lebende Schöpfung auf gleiche Stufe mit
der Frage über die Identität von Arten in zwei verschiedenen älteren
Formationen stellt, was, wie wir glauben, äusser ihm Niemand thul, im
Falle ungünstigen Erfolges dieser letzten Frage selbst ein Präjudiz be-
reitet. Viele Naturforscher nämlich bezweifeln nicht, dass wenigstens die
jüngeren Tertiär-Schichten mit der lebenden Schöpfung eine grössere
Anzahl von Arten gemein haben, obschon sie diese Gemeinschaft zwi-
schen älteren Formationen läugnen. In seiner oben bezeichneten Arbeit
hebt nun Agassiz etwa 20 Arten aus den Muschel-Geschlechtern Ar-
temis, Venus, Cyth ere<r, Cyprina und Lu ein a, die inan als
tertiär und lebend zugleich bezeichnet halte, hervor, um zu beweisen,
dass die lebenden Muscheln von den fossilen desselben Namens alle ver-
schieden seyen. Erst jetzt, da der Verf. solche Arten, auf welchen seine
Behauptungen beruhen, und die zugleich Jedermann leichter zur Prüfung
zugänglich sind, als die Fische u. s. w., namentlich hervorhebt, macht er
eine methodische Prüfung und sichere Widerlegung der ganzen Frage
möglich, und wenn es gelingt, die Identität auch nur bei einer gewis-
sen kleinen Anzahl derselben zu erweisen, so ist damit auch bewiesen,
dass die kategorischen Aussprüche des Verf’s., welche in dieser Hinsicht
neuerlich oft von ihm vernommen und durch seine Schule vielfältig ver-
XXXIX, Jahrg. 5. Doppelheft, 42
 
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