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Nr. 47. HEIDELBERGER 1846.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

SSrimet de Häresie s Steclaerclses sw les eta-
Missen&euts des <xiaecs eil Sicile.

(Schluss.)
Von diesen Briefen hat der Verf. mehrmals historischen Gebrauch
gemacht; z. B. S. 54. 284. 535, und mit allem Recht, da die Frage nach
ihrer Authenticität, über welche sich der Verf. in einer Note der Intro-
duction p. VIII. ganz richtig ausgesprochen hat, in dieser Beziehung der
historischen Benutzung nichts vergibt; in ähnlicher Weise finden wir auch
von den Briefen des Phalaris Gebrauch gemacht, die nur leider in
Bezug auf historische Data viel weniger enthalten, als wir wünschen
möchten: auch hier begegnen wir einem ganz richtigen Urtheile des Verf.
S. 106 im zweiten Theile, wo er auf Phalaris und dessen Stellung als
Tyrann von Agrigent zu reden kommt.
In diesem zweiten Theile, allerdings dem umfassendsten des Gan-
zen Qu 59—3883, oibt der Verf., wie schon oben bemerkt worden,
einen historischen Abriss, Precis historique, wie er es nennt; er beginnt
mit den ältesten griechischen Einwanderungen, cretischen und troischen,
kommt dann auf den Einfall der Siculer, welche er keineswegs, wie
Niebuhr und Andere annehmen, für Pelasger hält: und geht darauf über
zu den griechischen Niederlassungen, die im Laufe der Zeit grossentheils
zu so bedeutendem Ansehen gelangt sind: Naxos, Syracus, Leontini, Ca-
tana, Megara, Zancle, Rhegium. Gela, Acrä, Enna, Casmenä Qliese
drei als Gründungen von Syracus}, Selinus, Ilimera, Camarina, Agrigent.
Nun folgen die einzelnen Tyrannen, Panätius zu Leontini und Phalaris zu
Agrigent; sie hatten sich der ärmeren Klassen bedient, um durch sie,
unter dem Sturz der schon seit der ersten Einwanderung mit den Dorern
in den meisten Orten bestehenden, herrschenden Aristokratie, zur höch-
sten Gewalt zu gelangen: ähnliche Streitigkeiten, innerer Zwist und Hader
führte auch die Erhebung eines Gelo und Thero herbei, was wir aber
gewiss nur für ein Glück der sicil·- hen Griechen ansehen dürfen, indem
dadurch allein die Macht und der Einfluss der Karthager gebrochen und
die griechischen Städte selbst zu iner Bliithe und zu einem Wohlstand
XXXIX. Jahrg. 5. Doppelheft. 47
 
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