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Nr. 58.

HEIDELBERGER

1846.

JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Geographie der Gr i ec h e n und R Ö m er von den frühesten Zeiten
bis auf Plolemäus; bearbeitet von F. A. Ukert, Dr. der Philo-
sophie, herzogl. sächs, coburg-goth. Hofrath, Oberbibliothekar und
Aufseher des Münzkabinets ·, Mitglied der kon. Academie zu Mün-
chen u. s. w. Dritten Theils zweite Ablheilung. Mit zwei Kar-
ten. Weimar, Druck und Verlag des Landes-Induslrie-Comptoirs
1846. XII und 658 S. in gr. 8.
Auch mit dem besondern Titel:
Skythien und das Land der Geten oder Daker nach den Ansichten
der Griechen und Römer, dar gestellt ton F. A. Ukert u. s. w.
Es kann wahrhaftig· nicht unsere Absicht seyn, mit dieser Anzeige
ein Werk wie das vorliegende etwa erst einführen zu wollen, oder
dasselbe einer die Grundsätze, wie die Ausführung im Einzelnen beach-
tenden Kritik zu unterwerfen, da wo aus einer Reihe von Bänden das
ganze Unternehmen, die würdige Lebensaufgabe eines der Veteranen un-
serer Literatur, nach seinem ganzen Charakter sattsam bekannt ist, und
wohl die Versicherung genügen kann, dass depselbe Geist einer be-
sonnenen, nüchternen Forschung und einer umsichtigen Kritik, wie sie
auf diesem Gebiete so nothwendig erscheint, auch in diesem Bande
vorwaltet, und'die gewaltige Masse des Stoffs durchdringt und be-
herrscht, dass der positive Boden nie verlassen worden, um Gebilden
der Phantasie Platz zu machen, mit denen wir gerade hier ziemlich
freigebig bisher beschenkt worden sind. Es gilt dies vorzugsweise
von den Ländergebieten, welche den Gegenstand dieses Bandes bil-
den: sie sind in neuesten Zeiten ein wahrer Tummelplatz aller mög-
lichen Deutungen und Vermuthungen geworden, zu denen man bei der
spärlichen und mangelhaften oft auch verworrenen Kunde, welche wir
aus dem Alterthum erhalten haben, gewissermassen sich berechtigt glaubte,
ohne (um die Worte unsers Verfassers S. IX hier anzuwenden} zu be-
denken, dass das Meiste, was Griechen und Römer über Herkunft der
Scythen und Sarmaten mittheilen, mehr als Muthmassung, denn als zu-
verlässige Ueberlieferung oder Ergebniss genauer historischer Forschungen
zu betrachten ist. Wir halten es daher für unsere Pflicht, nachdem in
XXXIX. Jahrg. 6. Doppelheft. 58
 
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