806 Circourt: Histoire des Arabes d’Espagne.
und auch zwei Tage lang sogar das Brod entbehren müssen, ja wenn
es seyn muss, leben sie von Gras und Kraut ohne Widerwillen und ohne
dass es ihrer Gesundheit schadet. Auf ihren Streifzügen werden sie von
den Adalids geleitet, welche die Wege kennen. Die Almogavaren haben
Winter und Sommer keine andere Bekleidung , als eine sehr kurze ra-
pilla oder Hemd und enge lederne Hosen. Ihre Waffe ist eine Alfange,
d. h. ein dünner und breiter Degen, der an einem Riemen hängt, fer-
ner eine kurze Lanze oder Pike und zwei Wurfspiese. In einer Jagd-
tasche, die sie über die Schultern werfen, tragen sie Lebensmittel für
zwei oder drei Tage, einen Feuerstein und Zündschwamm. Sie sind
sehr gute Läufer und fast alle kommen von den Gebirgen von Catalonien
und Arragonien. In Castilien sind alle Almogavaren beritten und haben
die Almocadens! oder leichten Fussgänger unter sich so dass man dort
sagen kann, dass ein Adalid drei Stufen hoch stehe. Wir fügen hinzu,
dass diese Art Miliz mit den ruhigen, den christlichen Königen unter-
worfenen Mauren mitten im Frieden auf dieselbe Weise umgingen, wie
mit grausamen Feinden mitten im Kriege. Diess war eine Hauptveran-
lassung der zweiten Empörung der Mauren von Valencia in den Jahren
1276 u. 77. Darüber berichtet der Verfasser S. 230.
Es gab in jener Zeit, wo im Nothfall Jedermann Soldat war, keine
andere Art stehender Truppen, als die Almogavaren. Diese Leute be-
nützten der Sorglosigkeit Jakobs des Eroberers, um ein systematisches
Raubwesen einzurichten. Achttausend derselben lagerten in der Nähe
von Alicante in der Gebirgskette Xixona und plünderten alle Gegenden,
die diesem ihrem Raubsitze nahe lagen , als wenn sie mitten im feindlichen
Lande gelagert wären. Wenn sich die Mauren bei König Jakob be-
schwerten, der sonst immer so gern ins Feld zog, regte «er sich gar
nicht, sondern begnügte sich damit, den Mauren zu erlauben, die Thä-
ler und die Ebene zu verlassen, und sich in der Nähe der Burgen, die in
den höheren Gegenden lagen, anzusiedeln, damit sie von den Besatzun-
gen derselben geschützt würden. Diess hiess mit andern Worten, er bot
ihnen an, um der Sclaverey zu entgehen, Hungers zu sterben. Allein
die Besatzungen der Burgen waren nicht einmal im Stande, Leib und
Leben der Mauren gegen die Almogavaren zu schützen.
Das fünfzehnte Capitel dieses ersten Theils des wichtigen Werkes
ist ganz ausschliessend der Gesetzgebung gewidmet, welche das Ver-
hältnis der unterworfenen Mauren (Mores mudejares) zu den Christen
und deren Regierung bestimmte. Ehe der Verfasser zu dieser Ge-
setzgebung übergeht, giebt er die Gründe an, warum am Ende des
und auch zwei Tage lang sogar das Brod entbehren müssen, ja wenn
es seyn muss, leben sie von Gras und Kraut ohne Widerwillen und ohne
dass es ihrer Gesundheit schadet. Auf ihren Streifzügen werden sie von
den Adalids geleitet, welche die Wege kennen. Die Almogavaren haben
Winter und Sommer keine andere Bekleidung , als eine sehr kurze ra-
pilla oder Hemd und enge lederne Hosen. Ihre Waffe ist eine Alfange,
d. h. ein dünner und breiter Degen, der an einem Riemen hängt, fer-
ner eine kurze Lanze oder Pike und zwei Wurfspiese. In einer Jagd-
tasche, die sie über die Schultern werfen, tragen sie Lebensmittel für
zwei oder drei Tage, einen Feuerstein und Zündschwamm. Sie sind
sehr gute Läufer und fast alle kommen von den Gebirgen von Catalonien
und Arragonien. In Castilien sind alle Almogavaren beritten und haben
die Almocadens! oder leichten Fussgänger unter sich so dass man dort
sagen kann, dass ein Adalid drei Stufen hoch stehe. Wir fügen hinzu,
dass diese Art Miliz mit den ruhigen, den christlichen Königen unter-
worfenen Mauren mitten im Frieden auf dieselbe Weise umgingen, wie
mit grausamen Feinden mitten im Kriege. Diess war eine Hauptveran-
lassung der zweiten Empörung der Mauren von Valencia in den Jahren
1276 u. 77. Darüber berichtet der Verfasser S. 230.
Es gab in jener Zeit, wo im Nothfall Jedermann Soldat war, keine
andere Art stehender Truppen, als die Almogavaren. Diese Leute be-
nützten der Sorglosigkeit Jakobs des Eroberers, um ein systematisches
Raubwesen einzurichten. Achttausend derselben lagerten in der Nähe
von Alicante in der Gebirgskette Xixona und plünderten alle Gegenden,
die diesem ihrem Raubsitze nahe lagen , als wenn sie mitten im feindlichen
Lande gelagert wären. Wenn sich die Mauren bei König Jakob be-
schwerten, der sonst immer so gern ins Feld zog, regte «er sich gar
nicht, sondern begnügte sich damit, den Mauren zu erlauben, die Thä-
ler und die Ebene zu verlassen, und sich in der Nähe der Burgen, die in
den höheren Gegenden lagen, anzusiedeln, damit sie von den Besatzun-
gen derselben geschützt würden. Diess hiess mit andern Worten, er bot
ihnen an, um der Sclaverey zu entgehen, Hungers zu sterben. Allein
die Besatzungen der Burgen waren nicht einmal im Stande, Leib und
Leben der Mauren gegen die Almogavaren zu schützen.
Das fünfzehnte Capitel dieses ersten Theils des wichtigen Werkes
ist ganz ausschliessend der Gesetzgebung gewidmet, welche das Ver-
hältnis der unterworfenen Mauren (Mores mudejares) zu den Christen
und deren Regierung bestimmte. Ehe der Verfasser zu dieser Ge-
setzgebung übergeht, giebt er die Gründe an, warum am Ende des