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Stillfried und Märker: Hohenzoller’sche Forschungen.
einer Wallfahrt, die er zum Grabe des Erlösers — vielleicht zur Sühne seiner
früheren Tage — unternommen hatte (1443 n. Chr.).
Den Beginn des geschichtlichen Stammbaumes haben die Ref. mit
jenem Burchard und Wezel genommen, die 1061 von dem Fortsetzer des
Hermannus Contractus genannt werden. Von letzterm leiten die Verf. — jedoch
nur als Vermuthung aus dem 1115 vorkommenden Wecil v. Zollern, der ihnen
mit grösster Wahrscheinlichkeit mit dem Grafen Wezel v. Haigerloch (1125,
1139 u. 1141 mit seinem Sohne Adelbert) eine und dieselbe Person ist — die-
Gräflich Haigerloch’sche Linie ab, von welcher zwar 1150 — 1160 noch ein
Graf Wezel erscheint (Dieser ist von dem Verf. S. 89 richtig angegeben und
belegt, fehlt aber in der dem Werke angehängten Stammtafel). Jener Wezel v. H.
ist urkundlich der Sohn einer Gräfin von Eberstein und (nach der Vermuthung
des Verfassers) jener Adalbert von Zolre, der Alpirspach stiftete. Diese
Vermuthung dürfte fast zur Gewissheit erhoben werden durch eine Notiz, die
Ref. dem ehrwürdigen Veteranen schweizerischer Geschichtsforscher, Kirchenrath
Kirchhofer in Stein verdankt, dass in den Urkunden der Stadt Schaffhausen
zur Zeit der Stiftung des dortigen Klosters Allerheiligen (n. 1052) Adalbert,
Graf von Heigerloch erscheint.
Dass die übrigen Zoller’schen Linien, die schwäbische, die burg-
gräflich Nürnbergische, die Zimmern’sche, die hohenbergisehe
von dem vorhin erwähnten Burchard abstammen, muss bis zur Auffindung
neuer Quellen natürlich im Gebiete der Vermuthung bleiben. Der erste urkund-
lich nachweisbare Stammvater ist Graf Friedrich, den die Verf. nach den
Chroniken Mante nennen, was wenigstens beweist, dass die unrichtige Etymo-
logie des Namens Zollern von einem Appellativum — statt von einem Eigen-
namen — schon seit langer Zeit usurpirt ist. —
Dieser Friedrich ist den Verfassern, wie Stälin (Würtemb. Gesch. II.
S. 505) jener Fridericus (senior) advocatus aus der spätem Alpirspacher
Stiftungs-Urkunde (facsimil. in v. Stillfrieds Alterthümern 2). Ref. gesteht, dass
die dortige blosse Namensangabe ohne den gräflichen Titel, trotz der erwies enen
Theilnahme der Zollern an der Alpirspacher Klosterstiftung, ihn immer zu der
Vermuthung geleitet habe, die Vögte von Alpirspach seien die Dynasten von
Wo Iva gewesen, bei denen der Name Friedrich sich bis zu ihrem Erlöschen
(1280) behauptete, wiewohl der Name Egino als Bruder des Fridericus
(junior) advocatus Alp. (Stälin S. 508) die Annahme der Verf. mehr unter-
stützt, denn dass dieser Name durch die Heirath der Udilhild von Urach
pi das Zoller’sche Geschlecht kam, wäre den meisten übrigen Beispielen mittel-
alterlicher Stammregister analog.
Die Brüder jenes Fridericus Senior geben die Verf. mit Stäliu
(S. 505) analog. Bei Gottfried, welcher als Herr v. Zimmern 1140, Graf
v. Zimmern 1134. 1153. 1156, Graf v. Zollern 1155 vorkommt, möchte Ref. din
Frage aufwerfen, ob nicht jener Albrecht, Graf v.Zimmern, der 1200 in
Krautheim als Johanniter - Comthur starb und dessen Epitaphium die freilich
sonst für diese Zeit nur mit äusserster Vorsicht zu gebrauchende Zimmern-
sehe Chronik also anführt: „Albertus Comes de Zimbern Magister in Krauten
hujus Hospitalis Si. Johannis de Hierosolomytano (!) obiit die Egidii. Cujus anime
 
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