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Transactions of the royal society of Literaturc.

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Eine jetzt in der Kirche des hl. Elias befindliche Inschrift aus römischer
Zeit bezieht sich auf den Bau der Bibliothek durch die Amphiktyonen
aus dem Tempelscbatze; eine lateinische Inschrift, welche den Schluss die-
ser Mittheilung bildet, bezieht sich auf die Errichtung eines Tempels und
einer Statue des Apollo Augustus, neben welcher noch die tabernae
deorum (^die an diesem Tempel befindlichen kleineren Capellen der 12 Göt-
ter oder die diesem zugehörigen Buden oder Kaufläden ?} sich befinden. Auch
andere sonst noch bemerkenswerthe Einzelheiten kommen in diesen In-
schriften vor. Der S. 13 11'. folgende Aufsatz von James Millingen
über die eugubinischen Tafeln soll den Beweis geben, dass die Sprache
dieser Tafeln von eigenthiimlicher Natur ist und nicht verstanden werden
kann, weil sie ursprünglich mit der Absicht zusammengesetzt worden, sie
unverständlich zu machen (jS. 18}. Dieser Beweis besteht aber in nichts
Anderem, als in der Behauptung, dass die Alten neben der im allgemei-
nen Gebrauch befindlichen Sprache eine mysteriöse gehabt, die sie zu be-
stimmten religiösen Zwecken des Cullus, beim Gebet und sonst, auch in
einzelnen Formeln und Sprüchen als ein Mittel gegen Krankheit, böse
Geister u. s. w. angewendet; und dann werden als Beleg dieser Behaup-
tung einige der bei sympathetischen Euren der alten Römer üblichen
Sprüche, deren Worte und Formeln aus den Liedern der salischen Prie-
ster und der arvalischen Brüder angeführt, um die Anwendung dieser
Schrift in einem absichtlich unverständlichen Sinn auf den eugubinischen
Tafeln zu beweisen. Dass mit dieser ganzen Beweisführung aber, näher
betrachtet, Nichts bewiesen ist, wird keiner weiteren Ausführung bedürfen.
Unter den dann folgenden Abhandlungen bemerken wir die von
Henry Holland über Ilerodot’s Cadytis II. 159; sie soll die Zweifel
widerlegen, welche Wesseling der Annahme, dass hier Jerusalem zu
verstehen, entgegengesetzt hatte. Die in Deutschland in neuer und neue-
ster Zeit darüber geführte Controverse ist dem Verfasser nicht bekannt,
sonst würde er wohl kaum mit dieser Erörterung aufgelreten seyn; denn
nachdem Hitzig Wesseling’s Ansicht, wornach an Gaza hier zu denken
sey, wieder aufgenommen, ist der Gegenstand aufs Neue untersucht und
verhandelt, die frühere Ansicht, wornach hier an die heilige Stadt oder
an Jerusalem zu denken, aber in einer Weise bestätigt worden, die kaum
noch ein Bedenken übrig lassen kann. Wir wollen die verschiedenen
deutschen Gelehrten, deren Forschungen wir diese» Resultat verdanken,
nicht anführen, sondern nur an einen englischen Gelehrten erinnern, Wil-
kinson Manners etc. I. p. 165, der sich mit aller Bestimmtheit in glei-
chem Sinne ausgesprochen hat. Der nächste Aufsatz von T. Wright
 
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