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Nr. 47. HEIDELBERGER 1851.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

«TahrbüeS&er des Vereins von Altertlmmsfreunden»
(Schluss.)
Die übrigen Aufsätze, welche weiter die römische Zeit betreffen,
können wir übrigens nicht so ausführlich betrachten, wie den über Deutz,
wiewohl wir recht gern es thäten, auch es uns an Stoff dazu nicht
fehlt; allein wir würden die Grenzen, die eine Recension vorschreibt,
weit überschreiten. Gleich „die Zusammenstellung der zu Rottenburg am
Neckar aufgefundenen römischen Inschriften“ von Domdekan von Jau-
man, dem bekannten Verfasser der „Col. Sumlocenne“ kann zu manchen
Erörterungen, Zusätzen und Bedenken Gelegenheit geben; allein wir wol-
len nur einige Bemerkungen, von denen die erste die Redaktion trifft,
uns erlauben. Wenn wir nicht irren, sollen die in den 15 Jahrbüchern
fortlaufenden Zahlen an der Seite vieler Inschriften anzeigen, dass sie
zuerst hier edirt sind. Nun führen diese Inschriften aus Rottenburg ins-
gesammt solche Zahlen, während doch bei weitem die meisten schon in
oben erwähnter Schrift des Verfassers, viele anderwärts vorher und spä-
ter, ja nicht -weniger bereits in den früheren Bonner Jahrbüchern, und
zwar damals, wiewohl zum erstenmal theilweise edirt, ohne solche Num-
mern, bekannt gemacht sind. Hierdurch steigt diese Randnummer auf
einmal von 180 bis auf 408, während wir überzeugt sind, dass nur etwa
100 Inschriften zum erstenmal in diesen 15 Bänden edirt sind. Was nun
die Zusammenstellung der Rotteuburger Inschriften betrifft, so zeugt diese
von vielem Fleisse und nicht gewöhnlicher Genauigkeit. Schon die Ein«
theilung ist ein Beweis davon; die Inschriften sind nämlich geordnet in
Bezug auf den Namen der Stadt, die Dauer derselben, die Religion, das
Kriegswesen, die bürgerliche Verwaltung, die Gewerbe und Einwohner
überhaupt, endlich Töpferstempel; ausserdem ist hierbei durch Unterab-
theilungen angegeben, ob auf Steinmonumente, Ziegeln oder Geschirren,
bei letztem ob mit Griffeln oder Stempeln die Inschrift aufgetragen ist.
Während wir nun wünschen, dass solche genaue Einlheilung auch ander-
wärts nachgeahmt werde, halten wir sie doch bei Rottenburg fast für zu
kleinlich, denn von den 250 Inschriften, wovon oben gegen 20 doppelt
aufgeführt und gezählt werden, sind z. B. nur 21 Steinmonumente, wovon
wiederum einige doppelt gerechnet sind, und ein andermal 6 Stücke, die
XLIV. Jahrg. 5. Doppelheft. 47
 
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