Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Nr. 48.

HEIDELBERGER

1851.

JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Lehrbuch der Mechanik. Von Dr. J. P. Broch. Erste Ablheilung.
Mechanik der festen Körper. Berlin, 1849. Veit § Comp. Chri-
stiania. Feilberg und Landmark.
Von dem so eben genannten Lehrbuche liegt der erste Abschnitt
der ersten Abtheilung in 222 Seiten (^8.} vor, der die Gesetze des
Gleichgewichts und der Bewegung umfasst. Es ist somit noch
lange kein Ganzes, das hiermit angezeigt wird, auch ist der vorliegenden
ersten Lieferung keinerlei Einleitung beigefügt, aus der etwa der Plan
des Ganzen übersehen werden könnte. Dieselbe wird wahrscheinlich den
späteren Lieferungen beiliegen. Trotzdem glaubt Ref. diesen ersten Ab-
schnitt in diesen Blättern anzeigen zu müssen, da er die allgemeinen Ge-
setze der Bewegung und des Gleichgewichts umfassend behandelt und in
dieser Weise gewissermassen ein für sich bestehendes Ganze bilden könnte.
Eine nähere Uebersicht wird diese Ansicht rechtfertigen.
Der vorliegende erste Abschnitt umfasst zehn Kapitel. Das erste
behandelt die Wirkungsweise und das Mass der Kräfte. Nach
der Erklärung des Wortes „Kraft“, ihrer Richtung, Darstellung u. s. w.,
v ird die Wirkungsweise einer Kraft auf einen festen Körper, die innere
Fortpflanzung derselben, betrachtet, wobei denn der feste Körper aus
„Molekülen“ zusammengesetzt gedacht wird. Ref. hat dazu nur zu bemerken,
dass der letzte Absatz S. 2 wohl besser zu Anfang des §. 2 seinen Platz
gefunden hätte, da es jedenfalls logischer gewesen wäre, die Art, wie
man sich die Zusammensetzung eines Körpers denkt, zu Anfang anzuge-
ben, ehe man daraus Folgerungen zieht. Die Bewegung eines Körpers
ist gleichförmig oder veränderlich Q,accelerircnd“ oder „retar-
tirend“}. Hinsichtlich der Verbindung, die zwischen einer Kraft und der
von ihr erzeugten Bewegung besteht, so stellt dass vorliegende Werk
vier, als durch die Erfahrung gelehrte Gesetze auf, nämlich:
1) Ein Körper kann nicht in Bewegung kommen, auch nicht die
schon vorhandeue Bewegung ändern, weder in Richtung, noch in Grösse,
wenn nicht eine oder mehrere Kräfte auf ihn wirken. (^Gesetz der Trägheit.}
2} Die Geschwindigkeiten , welche verschiedene, unveränderliche
Kräfte in gleichen Zeiträumen demselben Körper mittheilen können, stehen
in demselben Verhältniss wie die Kräfte selbst; ebenso verhält sich auch
zu einander diejenige Vermehrung oder Verminderung der Geschwindigkeit
XLIV. Jahrg. 5. Doppelheft. 48
 
Annotationen