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Nr. 54. HEIDELBERGER 1851.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

JVIoiiuments historiques <Ie Luxembourg.

(Schluss.)
Um so mehr ist es zu loben, dass auch in Luxemburg· endlich (4845}
ein Verein zur Erhaltung der Alterthümer gegründet worden ist. Indem
wir nun wünschen, dass Wiltheim’s erwähntes Werk in diesen Blättern
eine kurze Beurtheilung finde, wollen wir uns zu den Publikationen jenes
Vereines, welche seit seiner Gründung ausgegeben wurden, wenden, und
kurz sehen, was darin der Alterthumskunde ein allgemeines Interesse bie-
ten kann. Eine besondere Aufmerksamkeit verdient der Bericht des H.
Senckler in Köln Qn französischer Sprache? wiewohl Titel und offi-
zieller Bericht dieses Vereins in dieser Sprache gegeben sind, wundern
wir uns doch, dass hier Deutsche (^?} französisch schreiben, da doch
Luxemburger sogar hie und da in diesen Bänden sich der deutschen Sprache
bedienen}; er behandelt von S. 58—83 den bekannten Dahlheimer Fund;
bei diesem Orte in der Nähe von Luxemburg wurden nämlich 1842 an
24,000 röm. Kupfermünzen aus dem 3. u. 4. Jahrhundert in 3 Töpfen
gefunden; zwar schon früher wurde über diese reichhaltige Sammlung,
die grösstenteils in das Kabinet des Hrn. de la Fontaine, Gouverneur von
Luxemburg, kam, gehandelt, namentlich auch von Senckler z. B. in seinem
Catalogue de la collection de medailles rom. ζϋοΐ. 1847} und noch später,
Jahrbücher des V. f. Alt. im Rheinlande. Bonn. XIV p. 6 sqq.; nirgend aber,
so viel wir uns erinnern, werden die vorzüglicheren der dort gefunde-
nen Münzen so ausführlich mitgetheilt, wie im erwähnten Aufsatze, da-
her wir die Freunde der röm. Münzkunde besonders darauf hinweisen.
Wenn aber durch solche Münzfunde die früheren Verluste in Luxemburg
einigermassen ersetzt wurden, so gilt dieses nicht ebenso in Betreff an-
derer Alterthümer, namentlich in Bezug auf Inschriften, solche werden
selten gefunden, und wenn eine entdeckt wird, findet sie, wenigstens
bisher, wie es scheint, nicht gleiche Berücksichtigung, was um so
mehr zu beklagen ist, als Inschriften gewöhnlich von mehr lokalem In-
teresse sind, als Münzen oder kleinere Alterthümer. So wurde 1823
und sogar wieder 1842 bei Waldbillig eine ziemliche Anzahl von römi-
schen Alterthümern verschiedener Art ausgegraben, aber wieder verschla-
gen oder vergraben, sogar der Inschriften wurde nicht geschont; daher
XLIV. Jahrg. 6. Doppelheft. 54
 
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