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Nr. 51. HEIDELBERGER 1851.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Derbend-Nameh, translated from a select turkisli Version and pub-
lished with the texts and with notes, illustrative of the history,
geography, antiquities etc. etc. occurring throughout the work by
Mirza A Kazem-B e g.
Dieses für die Geschichte und Geographie der Araber überhaupt,
insbesondere aber der Länder und Völkerschaften zwischen dem schwarzen
und kaspischen Meere höchst bedeutende Werk füllt nahezu 300 Seiten
des in diesem Jahre zu St. Petersburg erschienenen 6. Bandes der „me-
moires presentes ä l’academie imperiale des Sciences“ aus. Die Existenz
des Derbend-Nameh ist in Europa seit dem Jahre 1725 durch Bayer be-
kannt*) und den wesentlichen Inhalt desselben hat Klaproth im Pariser
„journal asiatique“ des Jahres 1829 mitgetheilt. Hier erhalten wir aber
zum erstenmale den vollständigen Text mit einer neuen englischen Ueber-
setzung nebst sehr belehrenden Anmerkungen und Untersuchungen über
alle diesen Gegenstand betreffenden Fragen. Was zunächst den Verfasser
dieses Buches angeht, so schreibt Bayer, ohne seine Quelle zu nennen:
„Cum Mahometani duce Gjerai Chano Derbentum et Anderum urbes oc-
cupassent, Muhamed Auabi Akrassi jussus est, ut excussis Arabum Per-
sarumque scriptis, Antiquitates Dagestanas turcice commentaretur etc.“ Das-
selbe wiederholt, auch Klaproth im „journal Asiatique“ ebenfalls ohne eine
Quelle zu dieser Notiz anzugeben, die er jedoch nicht Bayer nachgeschrie-
ben zu haben scheint, da sie mehrere Zusätze enthält und in einzelnen
Punkten auch davon abweicht. Dieser Nachricht zufolge wäre das Derbend-
Nameh erst in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts verfasst worden,
als der Chan der Krim, Mohammed Gherai, mit seinem Sohne und seinen
Brüdern auf Befehl des Sultan Murad III. als dessen Hilfsgenosse gegen
die Perser ins Feld zog und diese Tartaren mehrere Jahre hindurch Der-
bend und andere Plätze Dagistans besetzt hielten. Nach der Vorrede einer
Handschrift des Derbend-Nameh im Romanzoff’schen Museum zu St. Pe-
tersburg wäre aber der obengenannte Mohammed Auabi Akrassi nicht der
Verfasser dieses Buches, sondern nur der Uebersetzer desselben aus dem
Persischen ins Türkische. Auch ergibt sich aus dieser Vorrede, dass er
nicht das ganze Buch übersetzt, sondern nur den Theil, welcher die
Geschichte der Gründung von Bab-AIabwab, der Eroberung desselben,

*) In den Commentarii Academ, scient. Imp. Pctropolitanae t. I.
XLIY. Jahrg. 6, Doppelheft, 51
 
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