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Düntzer: Göthe’s Faust.

sondern beide theilen zuerst das englische Original mit und dann den deut-
schen Text „in Sch lege Ts Uebersetzung “ (^Düntzer, S. 324, E.
Meyer, S. 81). Nach Düntzer S. 324 ist das Ständchen eine „freie
Nachbildung des von Ophelia gesungenen Volksliedes.“ Nach
E. Meyer, S. 81, ist es dem Gesänge Ophelias frei nachge-
bildet.“ Die Anmerkung bei Düntzer S. 324, dass „am Valentinstage
die Mädchen die lang schlafenden Burschen mit Ruthen aus dem Bette
heraus holen, wie diess in manchen Gegenden Deutschlands noch am
Fastnachtstage geschehe“, findet sich in gleicher Weise bei E. Meyer:
„In manchen Gegenden, z. B. in Holstein ist es noch jetzt Sitte, dass am
Fastnachtmontag Früh Morgens die jungen Mädchen mit Ruthen .... ihre
vertrauten Bekannten und Freunde aus dem Bette treiben.“ Ueber den
Ausdruck „Rattenfänger“ in Valentins Rede steht

bei E. Meyer, S. 82:
Der Ausdruck: „Rattenfänger“
erklärt sich aus der Sage vom Ratten-
fänger zu Hameln, der auch die Jugend
durch sein zauberisch lockendes
Saitenspiel verführte, und welchen
Göthe in dem bekannten Gedicht dich-
terisch dargestellt hat.

bei Düntzer, S. 324:
Bekannt ist die Sage und das
Volkslied vom R a t te n f ä ng e r, der
die Kinder der Stadt Hameln durch
sein lockendes Saitenspiel nach-
zog. — Göthe selbst hatte in einem
Kinderballet die Sage behandelt, aus
der sich noch die bekanle Romanze
„der Rattenfänger“ erhalten hat.

Man vergleiche ferner die Notizen über die Walpurgisnacht bei
Düntzer, S. 338 ff. und E. Meyer, S. 86 ff. Man vergleiche auch
die klassische Walpurgisnacht bei Düntzer Bd. II., S. 178 ff. und bei E.
Meyer S. 143 ff.
Wir wollten mit der Anführung solcher Stellen, die wir um ein
Beträchtliches vermehren können, und die sich in allen Theilen des Diintzer-
schen Kommentars zeigen, den sonstigen Verdiensten des Herrn Verf.’s
nicht zu nahe treten. Unsere Absicht war nur zu zeigen, dass sehr Vie-
les von dem, was ausführlich in diesem Kommentar besprochen ist, sich
in den frühem Erklären) wiederfindet. Allerdings wird man bei einer
neuen Forschung mehr oder minder auf frühere Untersuchungen zurück-
kommen müssen. Wenn man dieselben aber so genau und ausführlich,
wie in dem D ii n t z e r’schen Kommentare, benützt, müssen die frühem
Arbeiten angegeben werden; auch wäre es immer besser, auf früher Er-
forschtes kurz hinzudeuten, als dasselbe nochmals in ausführlicher Breite
wieder darzustellen. Wir hätten das Nennen der Gewährsmänner, welche
der Herr Verf. benützt hat, um so mehr gewünscht, als er überhaupt über
die frühem Erklärer keine besonders günstige Meinung hat, und auch von
E. Meyer, den er übrigens im ganzen Werke, so sehr er ihn benützt hat,
 
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