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keinen Raum dazu hier ansprechen können, und der Totaleindruck, den das
ganze nun vollendete Werk macht, in keiner Weise dadurch geschmälert werden
könnte. Dieser aber kann uns nur veranlassen, das Studium dieser Ausgabe
vorzugsweise Allen denen zu empfehlen, welche den Thucydides gründlich lesen
und sludiren wollen, namentlich jungen Philologen, angehenden Lehrern wie
schon geübten Schülern, weil sie daraus wahrhaft lernen und in ihren Stu-
dien weiter gefördert werden können durch die ächt philologische Behandlungs-
weise des Verf. und den von ihm eingeschlagencn Weg einer in gedrängter
Weise die verschiedenen Seiten der Interpretation gleichmässig berücksichtigen-
den Auslegung, die das Wesentlichste überall kurz hervorhebt und mit weiteren
Nachweisungen belegt oder unterstützt. Ein solcher in gutem Latein geschriebener
Coinmentar ist ein wahrhaft brauchbares, und in den Studien weiter förderndes
Hilfsmittel, doppelt empfehlenswerth in einer Zeit, wo man wieder zu den deut-
schen Noten, wo möglich, ad modum Mincllii zurückkehrt und in diesem Sinn
und Geist sogar eigene, für die Schüler berechnete Ausgaben in die Welt sen-
det, zu möglicher Verflachung des Unterrichts und Bequemlichkeit der Schüler,
deren eigene Kraft und Thätigkeit ja nicht zu sehr in Anspruch genommen wer-
den soll. Sind diess die Fortschritte der Zeit und des in derartigen Buchhänd-
lerspeculalionen sich kundgebenden philologischen Studiums?
Noch bemerken wir, was das achte Buch betrifft, dass die Frage über
die Aechtheit desselben von dem Herausgeber in einem Vorwort auf eine so
bündige und schlagende Weise erledigt worden ist, dass wir glauben, der Zwei-
fel an der Aechtheit dieses Buches, d. h. an seiner Abfassung durch Thucydi-
des, wenn auch in einer nicht ganz vollendeten, der letzten Iland und spätem
Durchsicht entbehrenden Weise, werde fortan nicht mehr erhoben werden,
indem über das hier gelieferte Resultat nicht wohl hinausgegangen werden kann.

Σοφοζλέους δράματα. Mil Einleitung und Anmerkungen für Schulen herausgege-
ben von Dr. August Wilischel. Leipzig, Verlag von Ernst Geulher
1849—1852. Viertes Bändchen. Τρα/ίνιαι. 84 S. Fünftes Bändelten.
Φιλοκτήτης. 84 S. Sechstes Bändchen Afa; μαστιγοφό/2ος. 80 S. in klein 8.
Die drei ersten Bändchen dieser für die Zwecke der Schule eingerichteten
und sich dafür auch durch die nette äussere Ausstattung empfehlenden Ausgabe
des Sophocles sind in diesen Blättern Jahrg. 1849 S. 159 ff. besprochen worden
und kann das dort über den Plan des ganzen Unternehmens wie über die Aus-
führung Bemerkte auch von diesen Fortsetzungen gelten, welche vollkommen
gleichmässig den früher erschienenen ausgefallen sind. Auf die Einleitung, welche
Plan und Anlage des Stücks, wie die Art und Weise der Durchführung, den
Gang der Handlung u. dgl. näher bespricht und hier auch den ästhetischen Stand-
punkt berücksichtigt, ist auch bei diesen Bändchen besondere Aufmerksamkeit
und Sorgfalt verwendet worden: hat der Schüler sich damit in gehöriger Weise
bekannt gemacht, hat er den leitenden Faden des ganzen Stückes erkannt und
damit auch die Hauptmomente erfasst, auf die es insbesondere ankömmt, so
wird er dann auch die Schwierigkeiten des Einzelnen eher durch eigene Kraft
— die nun einmal yor Allem bei dem sprachlichen Unterricht in den classischen
 
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