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tungeil, in Staat und Kirche, wie selbst in Kunst und Wissenschaft zu erkennen
gibt. Diesen näher und im Einzelnen zu schildern ist dann die Aufgabe, welche
in diesem Bande weiter zu lösen gesucht wird. Nach einer kurzen Bemerkung
über die körperliche Beschaffenheit, über Nahrung und Kleidung geht der Verf.
alsbald über auf die Wohnungen und häuslichen Einrichtungen, die verschiede-
nen Beschäftigungen, wobei ebensowohl Jagd, wie Viehzucht und Ackerbau,
Industrie und Handel zur Sprache kömmt. Dann folgt das Familienleben, das
gesellige Leben, die Spiele und zuletzt die Todtenbestattung. An diese Darstel-
lung des häuslichen Lebens reiht sich dann wieder die des öffentlichen Lebens;
cs wird von den verschiedenen Ständen der Bevölkerung und ihrer Stellung und
Bedeutung im Staat, von der Staatsverfassung und Verwaltung, von den Fürsten
und ihrer Lebensweise, von den Gesetzen und der Rechtspflege, dann vom Kriegs-
wesen, hier insbesondere auch von den verschiedenen Waffen und der Art und
Weise der Kriegsführung gehandelt. Der Abschnitt von der Religion, der dann
folgt, verbreitet sich insbesondere über die kirchlichen Einrichtungen, über die
gesammte Verfassung der Kirche, über das Mönchs- und Ordenswesen — der
Regel des h. Benedikt ist hier eine besondere Erörterung gewidmet, was bei
der Bedeutung und dem Einfluss derselben auf alle folgende Zeit angemessen
erscheint — über die heiligen Orte und über den Cultus selbst. Den Schluss
bildet auch in diesem Bande ein Ueberblick über den Stand der Wissenschaf-
ten, der Literatur und Poesie wie der Kunst in ihren verschiedenen Zweigen.
Beiden Bänden ist eine Anzahl von Tafeln beigefügt, wie dies auch bei
den früheren Bänden der Fall war; sie sind eine dankenswerthe Zugabe zur
besseren Auffassung mancher in dem Werke selbst verhandelten Gegenstände.

Thucydides de bello Peloponnesiaco libri octo. Ad optimorum librorum fidem
edilos explanavit Ernestus Fridericus Poppo. Gothae, sumptibus Hennings.
MDCCCLI. Vol. IV. Sect. 1. 198 S. Seel. 11. VIII. und 228 S. in gr. S.
Nachdem wir die frühem nach und nach erschienenen Theile dieser Be-
arbeitung des Thucydides, jedenfalls einer der vorzüglichsten Ausgaben der Bi-
bliotheca Graeca, in diesen Blättern angezeigt, erübrigt es noch, den Schluss der-
selben mit den beiden hier vorliegenden, Volumen IV. des Ganzen bildenden
Abtheilungen anzuzeigen, obwohl zum vollen Schluss noch die Indices nebst
einer Abhandlung über des Thucydides Geschichtschreibung (de natura historiae
Thucydideae) fehlen, welche in einem besondern Heft geliefert werden sollen.
In den beiden vorliegenden Heften ist Buch VII und VIII enthalten; die Ein-
richtung und Behandlung ist durchaus gleich den früheren Theilen; die Sorgfalt
des Herausgebers hat Nichts unberücksichtigt gelassen, auch von dem, was in
Bezug auf seinen Schriftsteller in der neuesten Zeit seit dem Erscheinen der
grösseren Ausgabe geleistet worden ist, wie diess manche auf Bothe’s Ausgabe
bezügliche Bemerkung andeuten kann. In das Einzelne dieser und anderer Be-
merkungen einzugeben und einzelne Stellen, wo wir etwa anderer Ansicht, so-
wohl was die kritische Behandlung als die Erklärung betrifft, sind, zum Ge-
genstand einer näheren Besprechung zu machen, die besser einer andern Gele-
genheit vorbehalten bleibt, unterlassen wir aus eben diesem Grunde, weil wir
 
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