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Literaturberichte aus Italien.

des 19. Jahrhunderts von Gervinus in Italien übersetzt, und erregte
dadurch die Aufmerksamkeit auf das Werk selbst, das endlich jetzt
in dieser tüchtigen Uebersetzung vorliegt und sich des allgemeinen
Beifalls erfreut; denn die Italiener achten sehr die deutsche Gelehr-
samkeit und übersetzen mehr als die Franzosen.
Iscrizioni Mommenti e Vico scoperti da Guiseppe Novi con nuove
nolizie sul tempio di Diana Tifatina di Casilino, dell’ Appia
della Latina e di Pesto. Napoli 1862. Presso Dettken.
Dieses Werk gibt uns Gelegenheit, auf einen Neapolitanischen
Gelehrten aufmerksam zu machen, der in mehreren Zweigen der
Wissenschaft Beweise gründlicher Kenntnisse abgelegt hat, wie
seine Arbeiten übei’ Technologie, Kunst und Gewerbe, so wie seine
Schriften über die Kriegs-Wissenschaft beweisen. Auch als Geologe
hat er sich bekannt gemacht, und bei Gelegenheit der Erforschung
des angeschwemmten Bodens in der Nähe von Capua auf dem lin-
ken Ufer des Volturno, in der alten Stadt Casilinum, welche jetzt
viele Fuss hoch mit Erde bedeckt ist, die reichsten Funde für die
Archäologie gemacht; worüber in diesem Werke Nachricht gegeben
wird, das eineMenge neu aufgefundener Inschriften und Denkmäler
enthält, von denen der Verfasser, der Jahre lang auf seine Kosten
Ausgrabungen vornehmen liess, hier Abbildungen mittheilt. Bei
Gelegenheit des Vicus Palatius beweist er, dass die kleinen Ort-
schaften, die sonst Pagus genannt wurden, den Namen Vicus er-
hielten, wenn sie zu den Umgebungen des Tempels gehörten; der
Verfasser ist jetzt Oberst-Lieutenant in der italienischen Artillerie
und fortwährend mit wissenschaftlichen Arbeiten beschäftigt.
Poliorama pitloresco. Napoli 1863. Tip. Pansini. 4.
Diese mit vielen Illustrationen versehene gediegene Zeit-
schrift ist der Wissenschaft und Kunst gewidmet, wie aus dem In-
halt der ersten besten Lieferung hervorgeht, die z. B. enthält die
Studien des Carmelo Mancini über das Land der alten Marsen und
den Emissär des Claudius, die Abbildung und Erklärung eines
Teppichs aus dem 16. Jahrhundert, die Abbildung eines Marmor-
fragments, welches der vorhin erwähnte Oberst-Lieutenant Novi in
der alten Stadt Casilinum gefunden hat, einen geflügelten Genius mit
kahlem Kopf darstellend, worin der gelehrte Antiquar einen Ueber-
rest des Hetrurischen Cultus erkennt, ferner von demselben die
Lage der Via Appia, wo sie bei Capua über den Volturno ge-
führt hat u. s. w.

Neigehaui*.
 
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