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Neueste Literatur auf dem Gebiete der antiken Vasenkunde.

bei Heydemann der Teller aus Phaleron, welchen Riso Rhan-
gabö Aux amis de l’antiquite. 1869. fol. gewidmet hatte in seiner
Veröffentlichung, so die Tafeln XXV. XXVI. XXVII. Benndorfs,
die uns durch Raoul Rochette (Peint. ant. ined. t. VIII. IX, Monum.
ined. t. XXXI A) und Stackeiberg (Gräber der Hellenen Taf. XLVII)
bereits bekannt waren.
Ueberhaupt darf die berechtigte Kritik einzelner Tafeln uns
den Dank nicht schmälern, den wir gerade Baron Stackeiberg für
sein in der Kenntniss attischer Gräberwelt wahrhaft epochemachen-
des Werk schulden, ein Werk, dem gegenüber diese so verdienst-
lichen Veröffentlichungen doch bei aller Genauigkeit und dem Fort-
schritte strengerer Methode immerhin als eine schöne Nachlese zu
bezeichnen sind. Das Stackelberg’sche Werk war es, welches zum
erstenmale die Funde des griechischen Bodens, die Form und Ein-
richtung der griechischen Gräber, die Art der Aufstellung der Ge-
fässe, endlich Hauptstücke derselben zur Anschauung brachte, nach-
dem vorher nur Fauvels Berichte uns Kunde davon gegeben, oder
hier und da in Reisewerken wie bei Dodwell oder durch Millingen
Einzelnes veröffentlicht war. L. Ross hat dann das Verdienst genaue
Kunde über die Aufdeckung attischer Gräber gegeben zu haben (Archäol.
Aufsätze Leipzig 1855.1. S. 1 ff.), einzelne erlesene Stücke griechischen
Fundortes sind durch Preller, 0. Jahn u. a. bekannt gemacht (z. B. Be-
richte der K. Sächs. Gesellsch. der Wissensch. 1852. Taf. III. VI.). Im
Laufe der letzten 15 Jahre etwa sind nun in Athen selbst bedeutende,
methodisch gepflegte und katalogisirte öffentliche Sammlungen, die
des Kultusministerium, wenn ich nicht irre, zum guten Theil aus
dem Besitze der Königin Amalie gebildet, sowie die der archäolo-
gischen Gesellschaft entstanden und Dank der einsichtigen und
liberalen Verwaltung der Herren Kumanudis und Eustratiades
auch der wissenschaftlichen Verwerthung anheim gegeben. Aus
diesen beiden Sammlungen sind die Vasenbilder bei Heydemann
fast durchgängig geschöpft. Daneben befinden sich aber noch viele
werthvolle Gegenstände im Privatbesitze, damit auch im Wechsel
des Verkaufes, entziehen aber bei dem strengen Staatsverbot gegen
Verkauf ins Ausland sich aller Controle und nähern Bezeichnung;
nur die Sammlung des türkischen Gesandten stand bisher darin
der Benützung offen. Ausserdem aber hat der unverdrossene Fleiss
und die Energie deutscher· junger Archäologen die auf der Akro-
polis, in einem Häuschen hinter dem Erechtheum aufgehäuften,
dort auf der Burghöhe bei Ausgrabungen gefundenen Vasenscherben
einer genauen Durchsicht unterworfen und dabei eine Reihe der
interessantesten Ueberreste von Bildern, besonders auch für Vasen-
inschriften aufgedeckt; diese bilden in Benndorfs Werk für die
erste Lieferung die Hauptunterlage. So erhalten wir denn in den
beiden Werken, soweit sie bis jetzt erschienen sind, nur auf
griechisch em Boden, fast nur auf attischem und angrenzen-
dem megarischen und euboischen Boden, ja überwiegend auf der
 
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