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Curtius: Die knieenden Figuren d. altgriech. Kunst.

Erklärens zur Unterlage dienen sollen. Ich muss es als eine besonders
glückliche Wahl bezeichnen, dass Conze in der zweiten Serie auf
den ersten fünf Tafeln die Frangoisvase in Florenz, dieses reich-
haltigste Mustergebilde des sog. korinthischen Stiles und zwar nach ’
einer vor dem Originale gemachten Revision der bisherigen Zeich-
nung dem Unterricht so bequem dargeboteu hat.
Als ein bedeutsames Zeichen, dass das Interesse an diesem
Gebiete der antiken Denkmäler über die engen Kreise der Ge-
lehrten und Liebhaber hinaustritt, begrüssen wir den soeben ver-
breiteten Aufruf einer Anzahl Züricher Lehrer der Hochschulen,
Prof. Benndorf und Prof. Kinkel an der Spitze, zui’ Abhaltung von
Vorträgen, deren Ertrag speciell dem Ankäufe von griechischen
Vasen aus dem doppelten Gesichtspunkte des archäologischen wie
gewerblichen Interesses bestimmt ist.
Soeben geht mir bei der Revision des Druckes die S. 99 an-
gekündigte Arbeit H. Brunn’s zu mit dem Titel: Probleme in
der Geschichte der Vasenmalerei (München 1871, Com-
mission bei K. Franz), deren tief einschneidende Kritik und kühner
Entwurf eines neuen Bauplans für die zeitlich zu fixirende Ge-
schichte der Vasenmalerei zu gründlichster Prüfung auffordert.
B. Stark.

Die. knieenden Figuren der altgriechischenKunst. Neun
und zwanzigstes Programm zum yVinckelmannsfest der archäo-
logischen Gesellschaft zu Berlin von Ernst Curtius. Nebst
einer Tafel. Berlin 1869. Gedruckt auf Kosten der archäolo-
gischen Gesellschaft. In Commission bei W. Hertz (Besser’sche
Buchhandlung).
Nur mit einigen Worten sei es dem Referenten gestattet im
Anschluss an den vorstehenden kritischen Ueberblick über die Lei-
stungen der heutigen Archäologie auf einem bestimmten Gebiete
der Denkmälerwelt hier aufmerksam zu machen auch auf das vor-
jährige Programm der Winckelmannsfeier zu Berlin, welches nicht
nur Eine Gattung der Denkmäler, auch nicht vorzugsweise die der
Vasen in’s Auge fasst, sondern aus sehr verschiedenen Gattungen,
besonders dem Bereiche der Münzen heraus ein bestimmtes körper-
liches Motiv, ein όχημα, wie wir solche mehrfach in der vorste-
henden Recension zu besprechen Gelegenheit hatten, zum Mittel-
punkt seiner Betrachtung macht. Der Herr Verf. hat kürzlich in
interessanter, neuer Weise knieende Knabenfiguren, darunter den
Münchner Ilioneus von der Ganymedessage aus behandelt, er ist
vielleicht dadurch angeregt dem wichtigen όχημα des Kni eens
näher nachzugehen. Mit sicherer Hand führt er von der all-
gemeinen Aufgabe zu der speciellern der Beobachtung des Halb-
 
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