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400 Dichtungen von Hans Sachs. II. Th.
Deutsche Dichter des sechzehnten Jahrhunderts. Mit Einleitungen und
Wörter Klärungen. Herausgegeben von Karl Goedeke und
Julius Tittmann. Fünfter Band. Dichtungen von Hans
Sachs. Zweiter Theil. (Auch mit dem besondern Titel: Dich-
tungen von Hans Sachs. Zweiter Theil. Spriichgedichte. Heraus-
gegeben von Julius Tittmann.) Leipzig, F. A. Brockhaus
1870. XXXVI und 264 S. in 8.
Ueber den ersten Theil dieser Auswahl von Dichtungen des
Ilans Sachs s. diese Jahrbb. 1870 S. 717 ff. Diesem Theil, welcher
geistliche und weltliche Lieder enthielt, folgt hier der zweite mit
einer Auswahl von Dichtungen, welche epischer oder didaktischer
Art, von dem Dichter selbst als »gebundene oder spruchweis zuge-
richtete Gedichte« bezeichnet worden sind: ein dritter Theil, der
noch in Aussicht steht, soll dann eine Auswahl der dramatischen
Dichtungen bringen, so dass es auf diese Weise möglich wird, einen
richtigen Einblick in die gesammte, so ungemein fruchtbare Thätig-
keit des Dichters, nach ihren verschiedenen Seiten und Richtungen
hin, zu gewinnen. Diesem Ziel des ganzen Unternehmens entspricht
aber die hier gegebene Auswahl vollkommen, die, wie bei dem
ersten Theile, vorzugsweise darauf gerichtet ist, solche Stücke zu
bringen, in welchen der Charakter des Dichters in einer besondern
Weise ausgeprägt erscheint. Zur richtigen Erkenntuiss und Auf-
fassung desselben wird aber auch die Einleitung dienen, welche
diesem Theil vorgesetzt ist: sie beschäftigt sich zwar zunächst mit
dem äusseren Lebensgang des Dichters, und sucht diesen auf Grund-
lage des eigenen darüber vom Dichter in schon sehr vorgerückten
Lebensjahren (1567) gegebenen Berichts, der auch in diese Aus-
wahl (unter nr. 48) aufgenommen ist, festzustellen, aber sie ver-
bindet damit wohl zu beachtende Winke für das innere Leben des
Dichters, wie es sich in seinen einzelnen Dichtungen kund gibt,
und wenn die dichterische Thätigkeit hier von ihren ersten Anfängen
an nachgewiesen und bis an sein Lebensende fortgeführt wird, so
wird man diess um so mehr zu beachten haben, als, wenn man
von dem genannten Gedicht absieht, doch im Ganzen nur wenige
Andeutungen in seinen übrigen Dichtungen, und diese mehr gelegent-
lich, gegeben sind, so dass es kaum möglich wird, daraus ein in
Allem vollständiges Bild zu gewinnen. Es bringt übrigens diese
Einleitung noch Manches Andere zur richtigen Würdigung der ein-
zelnen, in diese Auswahl aufgenommenen Lieder, deren es in Allem
54 Nummern sind, welche hier mit aller kritischen Sorgfalt sich
abgedruckt finden: bei jeder einzelnen Nummer ist der betreffende
Nachweis auf die Gesammtausgabe der Werke gegeben, und unter
dem Texte sind kurze Worterklärungen in zweckmässiger Weise
beigefügt. So dürfte auch diesem Theile die gerechte Anerkennung
nicht ausbleiben.
 
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