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Heidelberger Volksblatt (1) — 1868

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Nr. 7 - Nr. 15 (1. Juli - 29. Juli)
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N 706 ig

bot ichid
einſe Rré 61019
den Handſckuh aus dem Ttterwger holte. „ Der
Kurfürſt lächelte, drohte nochmals mit dem Finger.
und ging mit ihm und der noch eingeholten Rurfür-
ſiin Hien neuen Eliſabethbau. Bald' daͤrauf kam
ſeine Königswahl,
auſtrͤngteumt ihn v ven'der ungiücklichen Annahnie
ubringen, ſo ſehr. ſine edle Mutter. De.Kurfürſtm

und ſo ſehr ich meinen Scharſſinn

Iilldel. Und.befreite. mich⸗And-Heinrich.

Wiltwe ihn warnte,, —5 ſehr ſeuerte ihn ſeine ſchöne,
ſiolze Gemahlin an, die Wahl änhünehieu, ö Ganz
Heidelberg glich einem Träuerhauſt. Die Gei lichkeit,
uttd' Bürgerſckäft flehten im hle in.
ſeinem Vaterland zu beinen⸗ dach. 9 .
nitt' blutenden Herzen mit Auund 10 6
anr weißen Berg ihi
Kröne doch angenon
nicht Alles
Kröne zu Derengen. 0
gab mir Fußtritte und d verba
Herzog Chriſtian, de und ſei 1 405
den Niederlanden kraf, n ſich ſeiner n
gendlichen Feuer an, Ihr/ evler Herr“ von
ein Freund von ihm, wie ich, und wißt,
auf Dieſen Helden angekommen wäre, da ſäße der, un-
glückliche Fuͤrſt längſt wieder. auf dem Pfälziſchen Throſe.
Ich wandte mich unn zum Herzog Chriſtian, iI
tauſchte die Schellenkappe mit dein Helmt, ud
Narrenpriiſche mit: dem Schwert, Und trotz. Heiner
Kleinheit und Mißgeſtalt, exwarb'ich. mit im Felde doch
ſolchen Ruhm, daß es keinet von unſern Lanzknechten mehr
wagte, über mich 3¹¹ lachen und der tapfere Herzog
Chriſtian. mir ein Fähnlein auvertre te.“ Als dieſer .
edle junge Mann plötzlich ſeinen Tod herxannahen. ſab,
riefler mich zu ſich und ſagte: „Mein Klaus, es wüthet
in meineim Leib, wie wenn Scharmeſſer darin. mir alle
Gedärme— entzwef ſchnitten. Nisum hier dieſen Hüt mit.
dem Handſchuh und thue ihn nie davon herab, denn ich
ſchwur, ihn nicht eher von dem Hute zu nehmen, bis
die Kurfürſtin wieder in. Heidelber
Iſt. dieſes Ziel nach meinem Tode erreicht, ſo gehe
in Deine Vakerſtadt. dem ſchönen Heidelberg, nimm den
Handſch uh vom Huté und reiche ihn der Fürſtin, und.
ſage ihr, daß ich ihn tren bis zu meinem Tode bewahrt,
und daß ich die Verchrung für ſie; und ihren Gemahl
bis an mein frühes Ende, ja miit in die Ewigkeit nehme.
Trage ſelbſt ſortan den Hut, er iſt auf dem beſten
Platze bei Dir.“
Ich nahm den Hut und bald darauf ſtarb der

Edle.
Nuhe ſeiner Aſche⸗ und ſeinem Andenken Ehre!
Es ſind bis jetzt keine Ausſichten vorhanden, daß
ich mein Kleinod ſobald abzugeben habe, doch wird mich
Gott noch dieſe Frende erleben Wlaſlen, ich fühlee es in
meiner⸗ Seel Ee. *

1—0 7

„ ½ Unſer. großer Sbiller bat dieſe alte Sase in einer treff-

lichen Balz de „der Handſnhe Hehengen

ketzte hinzu!

i Menſte
Geſicht, da tam ich in dieſe Gegend Aund würde

mir in Le
mit meinem -Knaben⸗Heinrich, den⸗ ich als Kind aus
dem. Feuer. geeitet, in welches ihn wüthende Lanzenechtel
geworfen, im Binwalde ven vier Schurken überfallen,

Gegenwehr überwäl tigten z da

welche mch. trotz mejner
käm Herr von Elz miit ſeinem Hans, verjagte das Ge-

————

So blieb ich nun mit meinem alten Freundezbei-
ſammen, erbauten ꝛdieſe Hlguſepin dex wir, ſo Gott
will, einſtweilen gegen die Stürme von 2 geſichert

ſind. 2
Hier ſchwie Meiſter Hl Loch Herr von Elz
„Ja, ja alter Frennd Klaus ſo fanden
wir uns wieder, und werden uns in dieſer Welt nicht

mehr trennen ⸗biseinſt⸗der Ewige den Einen! oder

670

Andern als. Quartiermacher für ſeinen Freund in das
Lebend Vabruft“ „Amen“ 104e de der alte Stockheim.
— felgt . 7 37 —

beſſere

ene Couſiné warsian ö

Sortſehung)
Lavareille befand. ſich zeinem. Manne gegenüber,
r Augen Flammen auf ihn ſchleuderten. Dieſer:
Wann, zin ein grobes Fiſchergewand gekleidet, forderte
mit Miene den geraubten Kranz von ihm
zurück.
„Wer biſt. Du ꝛ was willſt Du 27. ſrugte der Off;
cier. den kühnen, Vertheidiger. Mariannens. 2225513
„Ich neune mich Colazzo,“ antwortete. der Fiſcher,
„ich Hand fünf Schritte hinter dem Baum; bereit, Dich⸗⸗
zu erdolchen, haͤtteſt Du nur mit der Spi te Deines
Fingers, das Haar dieſes Mädchens, das meine Braut
iſt, berührt! Ich. will den Roſenkranz. deſſen⸗ Du Dich ö
eben bemächtigt haſt! ——5
„Da haben wir das, Geheimniß 1. rief der Oiſ-
cier, „das die Erklärung. Deines hochmüthigen Beneh-
mens, meine ſchöne Wilde! Der⸗Platz war beſetzt und
ich bin. zu ſpät⸗ gekommen. Das au ohne Zweifel ein
Unglück, wenigſtens für heute. Ja, ich liebe Deine
Braut,, Colazze, ich liebe ſie; weil ſie ſtolz und muthig
iſt. Daher gieb wohl Acht auf ihre Fenſter, denn Du
haſt einen Nebenhuhler! 1. — ö
Lr 114 ſchrie Colazzo, in Wuth wabnh
end, „gieb den Roſenkranz wieder, wo nicht —-„
„Wo nicht? 2% wie derholte Lovareile, indem er die —
Hand auf ſeine Hüfte ſtemmte. —
„Wo. nicht, ſo iſt. es Dein Urglück!“ antwortet ö

der Fiſcher und ſtürzte auf. den Officier los.

Aber Dieſer' war ſchnell wie der Blitz drei Schritte
zurückgewichen. und hatte ſeinen Degen gezogen⸗ deſſen
Spitze er auf Colazio richtete, der ein wildes⸗ Gebrül
ausſtieß. ö
Ein heftiger Kampf entſpann ſich zwiſche en Beiden;
Lavareille,mit ſeiner Waffe dem Gegner aberlegen,

**
 
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