Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heidelberger Volksblatt (1) — 1868

DOI Kapitel:
Nr. 7 - Nr. 15 (1. Juli - 29. Juli)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.43805#0061

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
den 29. I ——

Preis monalich 12 tr.

I110 0 i Samſtag-
5 5 und ber den Trägern

Einzelne Nummer R. 2 kr.
Auswärts bei⸗ den Landboten und ——

Man ahonnnt⸗ in der

Die geſehnete Gefa
(Gefchichtich Morele y
„(Schluß.)
Lenn es weiter nichts iſt, „ meinté der gute

„We
Oberſ „dazu wird ſich ſchon Rath finden. Sie müſſen

nun Anſtalt machen, den Ankauf einzuleiten. Muth,
junger Mann, Muth und kühnes Gottvertrauen müſſen
Sie haben

verſette Hermann, „aber/ aber —wer wird mir Ar-

men, der noch dazu ein Jahr auf der Feſtung geſeſſen

hat, ein ſo großes Capital vorſtrecken, wenngleich wohl
die Apotheke Sicherheit gewährte?“

aus. „Ich häbe weder Fran noch Kinder und, Gott
ſei Dank! wohl noch' ſo, viel⸗ Vermögen, um einlem⸗ un-
glücklichen Manne, der es durch“ ſeine Brapheit ver-
dient, aus ſeiner Noth zu' helfen.“
nur ungeſäumt nach den Verkaufsbedingungen!“ —
Hermann konnte es ſich nicht denken, daß es⸗ des
Oberſten völliger Ernſt ſei,
vorzuſtrecken.

ud ſo feſt darauf, daß Hermaun endlich nachgab.
Die zum Verkaufe ausgebotene Apotheke ſollte
10/00⁰ Thlr. koſten und ſofort an den Kaufer abge
treten werden
„Nun, mein lieber, junger Freund;
Oberſt, als Beide, in Freiheit geſe dieſes Geſchäft
abzumachen ausgegangen waren, „nun
junger Freund,
Jahre ohne alle Zinſen.

Der Oberſt,
guts, verſchrieb ſofort die nöthigen Gelder; der An-
kauf der Apotheke ward abgeſchloſſen und⸗ Hermann

tär unter förmlichem Rechtstitel Beſizer dieſer an-

Zehnlichen Apothéke
Er behielt für's Erſte⸗ den. bisherigen beeidigten
Proviſor der Apotheke und reiſ'te nun mit ſeinembie-

dern Wohlthäter, dem ner ſein Verhältniß zu Eliſen
mitgetheilt hakte, ſogleich nach B., um die Einwilligung
ner Verheirathung mit⸗ Cliſen einzu ·

der Eltern zu
bolen.

welchem die beiden! frühern Leidensgenoſſen jetzt mit
r hlichem Herzen i in 8. entrafen und 11

**

O, den habe ich“ wohl, mein verehrter Herr Oberſ, 11

Gunſt verloren zu haben ſcheint.
einer anſehnlichen Apotheke in, M. und kömmt heute

„Dafür werde ich forgen!“ rief der⸗ brave Oberſt ö
er in der Abſicht,

Erkundigen Sie ſich

ihm dies große Capital
Er lehnte daher beſcheiden das groß-

üthige Anerbieten des Oberſten ab z allein dieſer be-
Wort,/ „der: Herr Oberſt von D.,

Jahr iag der Citadelle von M. beſand, hat mir die
zum Ankaufe der Apotheke nöthigen 10,006 Thlr. auf
10 Jahre zin ſenfrei vorgeſtreckt, und ſo hoffe ich, durch
Fleiß und Thätigkeit nicht allein den errungenen Beſitz
der Apotheke zu behaupten, ſondern auch allmälig das
Capital ſammt Zinſen abtragen zu können.
nem Glücke fehlt jetzt nur, noch Eliſens Hand, um die
ich Sie anflehe.“

5 ſahte der

„miein lieber,
ich leihe Ihnen dies Capital auf 10
Gewinnen Sie brav, nun
gut, ſo ollen Sie mir die Zinſen ⸗für: dieſe 10 Jahre ö
nachzahlen, wo nicht, ſo ſchente ich Ihnen dieſe Zinſen.“
Beſitzer eines gut rentirenden Edel-

ſten Hand und drückte ſie g
Dank für!

Es war. ein ſiller, köſtlicher Sommerabend, an erwiderte, während Cliſens Geſchwiſter freudig jubelnd

12Der, Apo-

theke vorfüͤhren, in welcher Hermann als Proviſor
geſtanden und den Grund zu ſeinem Unglücke gelegt
hatte, das nun durch⸗ die. ſegnende Fügung der gött-
lichen Vorſehung. in das herrlichſte Glück. verwandelt

worden war.

Sein pormaliger⸗ Prinzipal enpfing Hermann allein
und zwar mit ziemlich düſterm, mißt rauiſchem Blicke,
Dieſer Letztere nahm zuerſt das Wort. „Mein

während er den⸗ Oberſt⸗ von D. mit ehrerbietigem Blicke
hpbetrachtete.

Herr!“ ſprach er, „ich, führe Ihnen hier Ihren frü-
hern chraven Proviſor zu, der durch eine unfreiwillige

Fahrläſſigkeit, für die er. genugſam gelitten hat, Ihre
Er iſt jetzt Beſitzer ö

die Braut heimzuholen. Ich, überlaſſe
mich der Hoffnung, Sie „ mein Herr⸗ werden dieſem,

meinem Schützlinge And Hiegunge, Ihre Einwilligung
nicht verſagen..

„Wie. ſollte. dieſet/ mein früherer Proviſor, zum

Beſitze einer Apotheke gelangt ſein, da er ſelbſt durch-

aus kein Vermögen beſitzt?“ fragte, ſeltſam zweifelnde

Blicke auf Hermann werfend, der angeredete Apotheker.

„Diefer edle Herr,“ nahm hier, Hermann das
mit dem ich mich ein

Zu mei-

Jetzt konnte Hermann'3. früherer Principal nicht

mehrzweifeln; er eilte hinweg und theilte ſeiner Frau
und Eliſen Alles mit.
bald darauf ihm Viſitenzimmer, und Eliſe ſank ihrem
Hermanne; an's Herz. und Freudenthränen benetzten
ihre Wangen 3—

Dieſe erſchienen dann mit ihm

„„Ja, Ir habt⸗ Euch m nun, nahm gerü rt Eliſens

Mutter das Wortz „nach⸗ Tagen der ſchweren Prüfung
ſendet nun: Gott. Tage der Freude un
Gott: ſegne Euern Bund!ꝰ?

r Wonne.

Der-VaterEliſens abe é
t/ ihm ſeinen innig-

ſeinen⸗ Chelnhansdrddend. Dieſer aber

in's Zimmer traten: „Ich bedarf keines Dankes, mein
Theurert Die Frenden die ich. hier⸗ veranlaßt babe, 1

8 — 2.— 29— **
 
Annotationen