„Dieſer Freinde beſizt die Gabe, ſich in die Her-
zen den Weg zu bahnen; er hatte durch dit. That,
welche ein für ihn glücklicher Zufall herbeiführte, den
Anfang gefunden und er wußte geſchickt ſeinen Vortheil
zu benutzen. Nach dem erſten Beſuch ließ er ſich er-
warten; in Cäcilten hatte er einen mächtigen Eindruck
zurück gelaſſen; unbefangen und natürlich, wie ſie iſt,
verhehlte ſie es nicht; ſie hat den Vater, an den Vi-
comte eine förmliche Einlädung ergehen zu laſſen. Er-
gewährte es ihr. Der Beſuch, den hierauf der Fremde
abſtattete, war abermals nur flüchtig. Er zeigte ſich
jedoch in der kurzen Zeit ſo liebenswürdig, daß das
Bedauern, ihn bald wieder ſcheiden zu, ſehen in die
ſchmeichelhafteſten Ausdrücke gekleidet, ihn zu dem Ver-
ſprechen veranlaßte, vor feiner Abreiſe beſtimmt wie-
der zu kommen, und einige Tage die Gaſtfreundſchaft
des Onkels anzunehmen. Diesmal blieb die Erfüllung.
feines Verſprechens nicht lange aus. Schon am andern
Tage war er da, um ſich bei uns förwlich zu inſtall- Wani ma
ren: die gffenen Arme des Onkels emp
Jetzt erſt zeigte er ſich in dem vollſt
gelſtreichen und gebildeten Mannes. Eine
fahrung, auf größen Reiſen geſammelt, be
Unterhaltung. man ſah es dem Onkel an, wie wohl-
thuend ſie auf ihn wirkte, wie rege ſie ſeinen Geiſt.
beſchäftigte, der eines ſolchen Genuſſes ſchon lange ent-
fingen ihn.
Glanze, eines
ine reiche Er-
lebte. ſeine
ten.
hehrt hatte. Die Mittheilung aus dem Munde eines
degäbten Menſchen wirkt doch mächtiger als das,Vor-
leſen aus einem geiſtreichen Buche, ſo,äußerte ſich der
Onkel ſelbſt. Cäcilie hing an den Lippen des Frem-
dem, wenn er erzählte, allein ihre⸗ beſondere Gunſt
wußte zer ſich erſt durch artige Aufmerkſamkeiten zu ge-
winnen. Bald waren es franzöſiſche Romanzen, die
er mitgebracht hatte, und die er herrlich vorzutragen
mußte, bald ein prächtiges Album, welches ſelbſtaufge-
nommene Zeichnungen von fremden Gegenden und Men-
ichen enthielt, das er ihr zum Geſchenk machte, und zu
allem dieſem kam immer der Gedanke hinzu: dieſem
ſo liebenswürdigen, geiſtreichen, vollendeten Manne
verdankſt Du Dein Leben! — ach!⸗Sie können nicht
denken, was er hier für Senſation macht, wie ſehr er
geſchäzt wird ln —4
Im Feuer ſeinez Rede hatte Georg nicht, bemerkt,
daß ſeine Zuhörerin ſich mehrmals abwandte, um ihr
Tuch an die Augen zu drügen; jetzt ſah er, daß. Thrä-
en —
V„Welchen Eindruck machten meine Worte auf Sie,
verehrte Frau?“ fragte er.
5 n
„Sie liehen Cäcilie,“ ſpra
„Sie lieben Cäcilie, und Sie allein können
liche Mädchen glücklich machenI.
%Ja, wenn meine Liebe ihr genügte e ſagte Geohgz
„aͤber meine Einfachheit, mein ſchlichtes Weſen hat
ihrem lebhaften Geiſte, ihrem gebildeten Verſtande⸗ nie-
mals imponiren können, wie die Eigenſchaften dieſes;
Mannes, die ſo glänzend hervortreten und, dem unbe-
fangenen Mädchen ein Räthſel zu löſen ſcheinen, eine
eſt, aber leiſe,
behorteWan
rr. ſchudiert, daß'r An
wie mir mit de. B
Sein Sit i
Een⸗Kedrengt bin.
Gt muthlös, lie-
ber Freund,ſagte Madame Müller, „geben Sie Ihre
Holt wng micht Kaſr F dh
„An deitſche Var
terlandsredde hotts
uff dem Wiener
Schitzefeſcht gewiß
9fehltk U vum dem
bekannte deitſche
is au
unzu redde, 1904 bäre
mer gedackr, Män-
er! Hernoocht virft
Herr Franzobs
kumme,wanner wolltk 4 3
Ader mit eener vun dene begeiſchterte Wiener Schitze-
redde werre mer ſchwerlich en Franzoos zum Land
dus jage. Glas Schitzewein, wann mer's
aach nit! „Un ob die deitſche Schitze-
ö gnnzs emool ſo weit is, ihr Männer die
Wacht äm Aßein, halte loſſe, dirft bis dato gach nach-
ſehr zweiflhaft ſein. Alſo werre mer die akt krank;
Germania vorderhand doch noch vum Dokter ⸗Bißmark
weiter kuriere loſſe miſſe, bis en annerer kummt, der's
beſſer verſchteht. Die erſcht Oberäzion, die'r Anſo 66
mit'r vorgenumme hott, is freilich uff Leewe un Dod
gange, un war ſchmerzlich. Un die groß deitſch Abo-
theekersrechnung, an der aach unſer hadiſch⸗Ländl ſein
gut Dheel bezahlt hott, war dheier! Fox deß! hawe
mer awer aach jetzt, e paar g'ſalbteHeipter weniger
im liewe deitſche Vatterland! Deß is aach nit hitter!
Un die Herre Ruſſe, Engländer un Franzooſe hawe
»Reſchbekt vor uns kricht! Alfo dirfe met unſern
Dokter Bismark doch nit ganz, wie's Kind mitm Baad
ausſchitte. Er g'fallt mer aach nit ganz. Ich bin
keener vun dene, die'n anbete wie e Kriſchtusbild.
„Awer ſoviel haw ich⸗doch aus d'r deitſche⸗Geſchicht
u 66. mehr ferdig gebrocht hott,
de. Bergerwehrkappe. Anno 48 un 49.
Alſo norr kuhig Blüt, Männer! Nit ſo hitzig alles
iwer Bord g'ſchmiſſe, ihr Herrn Wiener Schitzredner!
Loßt den Mann morr emodl die nei: deitſch G'ſchicht
fertig mache, dann wollermer weiter mitnanuerdiſch-
bediere! Erſcht eenig;, Männer —un dannfrei!
Deßmool miſſe mer uns uff dem Weg halte. Anno
eem beiſendſei
weinei, wan
ungeahnte Welt-neuerGedanke. und Gefühle-eröffnen.49-hawemer-umgekehrt--gemacht. Sellemool wollte
— ach! ich ſehe es nur gut, wietief ich in den Schat-
mer erſcht frei,run dann eenig werre. Un wie weit
zen den Weg zu bahnen; er hatte durch dit. That,
welche ein für ihn glücklicher Zufall herbeiführte, den
Anfang gefunden und er wußte geſchickt ſeinen Vortheil
zu benutzen. Nach dem erſten Beſuch ließ er ſich er-
warten; in Cäcilten hatte er einen mächtigen Eindruck
zurück gelaſſen; unbefangen und natürlich, wie ſie iſt,
verhehlte ſie es nicht; ſie hat den Vater, an den Vi-
comte eine förmliche Einlädung ergehen zu laſſen. Er-
gewährte es ihr. Der Beſuch, den hierauf der Fremde
abſtattete, war abermals nur flüchtig. Er zeigte ſich
jedoch in der kurzen Zeit ſo liebenswürdig, daß das
Bedauern, ihn bald wieder ſcheiden zu, ſehen in die
ſchmeichelhafteſten Ausdrücke gekleidet, ihn zu dem Ver-
ſprechen veranlaßte, vor feiner Abreiſe beſtimmt wie-
der zu kommen, und einige Tage die Gaſtfreundſchaft
des Onkels anzunehmen. Diesmal blieb die Erfüllung.
feines Verſprechens nicht lange aus. Schon am andern
Tage war er da, um ſich bei uns förwlich zu inſtall- Wani ma
ren: die gffenen Arme des Onkels emp
Jetzt erſt zeigte er ſich in dem vollſt
gelſtreichen und gebildeten Mannes. Eine
fahrung, auf größen Reiſen geſammelt, be
Unterhaltung. man ſah es dem Onkel an, wie wohl-
thuend ſie auf ihn wirkte, wie rege ſie ſeinen Geiſt.
beſchäftigte, der eines ſolchen Genuſſes ſchon lange ent-
fingen ihn.
Glanze, eines
ine reiche Er-
lebte. ſeine
ten.
hehrt hatte. Die Mittheilung aus dem Munde eines
degäbten Menſchen wirkt doch mächtiger als das,Vor-
leſen aus einem geiſtreichen Buche, ſo,äußerte ſich der
Onkel ſelbſt. Cäcilie hing an den Lippen des Frem-
dem, wenn er erzählte, allein ihre⸗ beſondere Gunſt
wußte zer ſich erſt durch artige Aufmerkſamkeiten zu ge-
winnen. Bald waren es franzöſiſche Romanzen, die
er mitgebracht hatte, und die er herrlich vorzutragen
mußte, bald ein prächtiges Album, welches ſelbſtaufge-
nommene Zeichnungen von fremden Gegenden und Men-
ichen enthielt, das er ihr zum Geſchenk machte, und zu
allem dieſem kam immer der Gedanke hinzu: dieſem
ſo liebenswürdigen, geiſtreichen, vollendeten Manne
verdankſt Du Dein Leben! — ach!⸗Sie können nicht
denken, was er hier für Senſation macht, wie ſehr er
geſchäzt wird ln —4
Im Feuer ſeinez Rede hatte Georg nicht, bemerkt,
daß ſeine Zuhörerin ſich mehrmals abwandte, um ihr
Tuch an die Augen zu drügen; jetzt ſah er, daß. Thrä-
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V„Welchen Eindruck machten meine Worte auf Sie,
verehrte Frau?“ fragte er.
5 n
„Sie liehen Cäcilie,“ ſpra
„Sie lieben Cäcilie, und Sie allein können
liche Mädchen glücklich machenI.
%Ja, wenn meine Liebe ihr genügte e ſagte Geohgz
„aͤber meine Einfachheit, mein ſchlichtes Weſen hat
ihrem lebhaften Geiſte, ihrem gebildeten Verſtande⸗ nie-
mals imponiren können, wie die Eigenſchaften dieſes;
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fangenen Mädchen ein Räthſel zu löſen ſcheinen, eine
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Schitzefeſcht gewiß
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unzu redde, 1904 bäre
mer gedackr, Män-
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Herr Franzobs
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ſehr zweiflhaft ſein. Alſo werre mer die akt krank;
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gut Dheel bezahlt hott, war dheier! Fox deß! hawe
mer awer aach jetzt, e paar g'ſalbteHeipter weniger
im liewe deitſche Vatterland! Deß is aach nit hitter!
Un die Herre Ruſſe, Engländer un Franzooſe hawe
»Reſchbekt vor uns kricht! Alfo dirfe met unſern
Dokter Bismark doch nit ganz, wie's Kind mitm Baad
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keener vun dene, die'n anbete wie e Kriſchtusbild.
„Awer ſoviel haw ich⸗doch aus d'r deitſche⸗Geſchicht
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Alſo norr kuhig Blüt, Männer! Nit ſo hitzig alles
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fertig mache, dann wollermer weiter mitnanuerdiſch-
bediere! Erſcht eenig;, Männer —un dannfrei!
Deßmool miſſe mer uns uff dem Weg halte. Anno
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ungeahnte Welt-neuerGedanke. und Gefühle-eröffnen.49-hawemer-umgekehrt--gemacht. Sellemool wollte
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mer erſcht frei,run dann eenig werre. Un wie weit