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Imago: Zeitschrift für Anwendung der Psychoanalyse auf die Geisteswissenschaften — 9.1923

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Heft 2
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Špilʹrejn, Sabina Nikolaevna: Die drei Fragen
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https://doi.org/10.11588/diglit.28544#0270

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DIE DREI FRAGEN
Von Dr. S. SPIELREIN (Genf)
Es ist bisweilen interessant, psychoanalytische Erfahrungen durch andere
psychologische Methoden bestätigt zu sehen. Im Wintersemester 1933/23 machte
ich mit vierzehn meiner Schüler am Institut „Rousseau" folgendes Experiment:
„Stellen Sie sich vor" — meinte ich — „Sie dürfen an die Gottheit, Schicksal,
oder wie Sie es nennen wollen, drei Fragen richten, die Ihnen unbedingt beant-
wortet werden. Sie dürfen alles mögliche fragen, was das Diesseits und Jenseits
betrifft; alle Fragen sind erlaubt; wählen Sie drei Fragen, die Sie am meisten
interessieren." Die Fragen wurden von den Schülern in der gleichen Stunde
schriftlich gestellt.
In einer Woche wollte ich wiederum, ebenfalls durch nichts beschränkte
drei Fragen haben. Diesmal ließ ich aber die Schüler etwa 1—2 Minuten lang
mit geschlossenen Augen verweilen; daraufhin mußten sie die ersten drei Fragen
niederschreiben, wie sie ihnen gerade einfielen.
Erst nach Beantwortung dieser zweiten Frageaufgabe erklärte ich den Schü-
lern den Zweck und das Resultat dieses Experimentes.
ER6TE AER7E. BE^DaST EBERLEGTE ER^GEAEEEEEVCEV
1. Was ist der Sinn des Lebens? (1)
3. Was ist der Zweck des menschlichen Lebens? (1)
5. Was ist die Bedeutung des Lebens? (3)
6. Was ist der wirkliche Zweck der menschlichen Wesen auf dieser Erde? (1)
14. Was ist die wirkliche Bestimmung des Menschen? (3)
to. In die Zukunft schauen! (2)
1) Die vor jeder Frage stehende Zahl bedeutet die Versuchsperson; die nach der Frage
stehende Zahl bezeichnet, ob die Frage von der VP. an 1., 2. oder g. Stelle gestellt wurde.
Die sachliche Einteilung der Fragen wurde nachher von mir gemacht.
 
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