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Imago: Zeitschrift für Anwendung der Psychoanalyse auf die Geisteswissenschaften — 9.1923

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Heft 4
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Pfeifer, Sigmund: Musikpsychologische Probleme: (vorgetragen auf dem VII. Int. Psychoanalytischen Kongreß in Berlin)
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https://doi.org/10.11588/diglit.28544#0463

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MUSIKPSYCHOLOGISCHE PROBLEME'
Von Dr. SIGMUND PFEIFER (Budapest)
(Vorgetragen auf dem VII. Int. Psychoanalytischen Kongreß in Berlin)
I
Die Psychologie der Musik wurzelt in der Biologie. Diesen Zu-
sammenhang haben die meisten Biologen und Psychologen bestätigt,
die sich mit Musik befaßt haben, um nur Darwin, Spencer, Wallace,
K. Groos, R. Lach zu nennen. Deshalb wiederhole ich hier kurz die
Grundzüge einer Entwicklungstheorie der Musik, die ich schon im
Ungarischen Psychoanalytischen Verein vorgetragen habe.
Wir müssen Darwin darin beistimmen, daß die Musik der Tiere
in enger Beziehung zu ihrer Sexualität steht. Die geringen Abwei-
chungen ändern nichts an dieser Erfahrung. In der Entwicklungsreihe
begegnen wir der Musik bei den Amphibien^ schon die Frösche sin-
gen in ihrer Paarungszeit. Das sind die Tiere, welche die Kunst
fertiggebracht haben, dauernd auf dem Trocknen zu leben, also aus
dem körper- und lebensfremden Stoff Luft einen körpereigenen zu
bilden. Die Luft wird nachher als Bestandteil des eigenen Körpers
behandelt, mit Ichlibido, narzißtischer Libido besetzt, und seither
nimmt sie teil an den Vorgängen des Ich.
In den drei Abhandlungen über Sexualtheorie wird von den Partial-
trieben erwähnt, daß sie einerseits den Sexualakt einleiten und zu ihm
1) Auszug aus einer Arbeit über Musikpsychologie und Ästhetik im Lichte der Psycho-
analyse.
 
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