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Imago: Zeitschrift für Anwendung der Psychoanalyse auf die Geisteswissenschaften — 9.1923

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Heft 3
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Hermann, Imre: Wie die Evidenz wissenschaftlicher Thesen entsteht?
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https://doi.org/10.11588/diglit.28544#0400

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7.

Wissenschaften sind." * Die deduktiven Wissenschaften müßte man im entgegen-
gesetzten Falle (wenn sie nämlich keine induktiven Wissenschaften wären) auf
erste, notwendige Wahrheiten, d. h. auf eine quasi väterliche Auto-
rität gründen, die keine Gegenmeinung duldet: jede Deduktion, wäre sie nicht
auf eine erste Induktion rückführbar, besage, daß eine väterliche Autorität be-
stehe, welcher das eigene Denkvermögen zu gehorchen hat.^ Daß jede Wissen-
schaft eine induktive sei, bedeutet — im Unbewußten J. St. Mills —,
daß in der Aufstellung einer jeden Wahrheit er selbst mitsprechen
darf und nichts vom Vater übernehmen muß.
*
* x
Die Würdigung der Rolle des Liebesideals (Hume), resp. Ichideals (Mill)
in der Entstehung der Evidenz von Wahrheiten — auch von Wahrheiten des
alltäglichen, individuellen Lebens — soll einer folgenden, auf Kranken-
analysen fußenden Studie überlassen bleiben.
1) System, S. gog.
2) Die Revolte, welche teilweise aus dem Motiv der Feindseligkeit gegen den Vater
entsteht, würde aus allgemeinen Gründen für die Erklärung des wissenschaftlichen
Determinismus bereits von S. Rado postuliert. (Die Wege der Naturforschung im
Lichte der Psychoanalyse, Imago VIII, 1922). Es kann aber auch der Apriorismus deter-
ministisch sein.
 
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