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Die oral befruchtete und anal gebärende Mutter wurde mit dem
fressenden Element, dem Feuer identifiziert, und so kam man dazu, das
Kind als etwas Verbranntes zu betrachten. In Mexiko wurden tat-
sächlich fast alle Göttinnen mit dem Feuer in Beziehung gebracht.
Die alte Göttermutter Lzzzzzzzz wird in ihrem Liede mit der
der Göttin des ^zzzzzozzzzc/zzzzz undderhirschgestaltigen chichi-
mekt sehen Göttin, die beide Feuergöttinnen sind, identifiziert. Die
Gestalt der CzzzzzcozzfJ-QzzzZzzz^z verschmilzt mit der der Feuer-
göttin V%72?zco, auch die czzza^fgo — die „Seelen der im Kindbett
gestorbenen Frauen" — stehen mit dem Feuer in Beziehung (Schmet-
terlings- und Blitzfiguren sind ihre Opfer) und im Cod. Magiiabec-
chiano wird ihre Repräsentantin, die Göttin des Tititl-Festes mit
dem Brustschmuck des Feuergottes gezeichnet/
Die Gleichsetzung von Leiche, Kot und Kind und die jetzt be-
sprochene Bedeutung des verzehrenden Feuers gibt auch eine Erklä-
rung der Idee von der Wiedergeburt durch das Feuer. Wir sahen ja,
daß die Wiedergeburt aus der Asche, als deren klassisches Beispiel wir
die Phönixlegende kennen, wesensgleich mit der analen Geburt des
Kotkindes ist. (S. dazu das Verbrennen des (/zzgZzzz/cozzZ/ und sein
Wiederaufleben als Morgenstern; bezeichnend ist auch, daß der Dämon
dem geängstigten (^zzeZzzzAozzZ/ versichert, daß er wieder wie ein
kleines Kind sein werde. (Sahagun, B. g, cap. zp) — Die Ent-
die Geschichten, in denen einer einen Besuch im Himmel macht, dann „herunterfällt''
und sich als eben geborenes Kind auf der Erde befindet. Der in der vorigen Sage sogar
zweimal angegebene Koitus wird in diesen Geschichten durch einen einfachen Besuch
ersetzt.
1) Aus der Vorstellung, daß die Kinder durch Essen und Verdauen entstehn, ist wohi
auch die Phantasie von der kinderessenden oder vielmehr kinderkochenden Kannibalfrau
entstanden. Das Kochen der Kinder spielt bekanntlich in diesen Geschichten eine weit
wichtigere Rolle als das Essen derselben, und immer werden die Kinder im letzten Augen-
blick gerettet oder ihre Knochen zusammengesucht und wiederbelebt. Dieses in der alten
Welt so bekannte Märchenmotiv finden wir auch in den mexikanischen Sagen. Die An-
nales de Quauhtitlan geben an, daß der weibliche Dämon iizpcpoM die 400 AZünMr-
coMG fraß; izfac AfZa-couazZ (— „weiße Wolkenschlange") der Jüngste versteckt sich in einem
Kugelkaktus (ein in den Mythen häufig wiederkehrendes Symbol des Mutterleibes), macht
die übrigen lebendig und sie erschießen die AzpapuZotZ. (Sei er, Ges. Ahh-, Bd. g, p. nge.)
Die oral befruchtete und anal gebärende Mutter wurde mit dem
fressenden Element, dem Feuer identifiziert, und so kam man dazu, das
Kind als etwas Verbranntes zu betrachten. In Mexiko wurden tat-
sächlich fast alle Göttinnen mit dem Feuer in Beziehung gebracht.
Die alte Göttermutter Lzzzzzzzz wird in ihrem Liede mit der
der Göttin des ^zzzzzozzzzc/zzzzz undderhirschgestaltigen chichi-
mekt sehen Göttin, die beide Feuergöttinnen sind, identifiziert. Die
Gestalt der CzzzzzcozzfJ-QzzzZzzz^z verschmilzt mit der der Feuer-
göttin V%72?zco, auch die czzza^fgo — die „Seelen der im Kindbett
gestorbenen Frauen" — stehen mit dem Feuer in Beziehung (Schmet-
terlings- und Blitzfiguren sind ihre Opfer) und im Cod. Magiiabec-
chiano wird ihre Repräsentantin, die Göttin des Tititl-Festes mit
dem Brustschmuck des Feuergottes gezeichnet/
Die Gleichsetzung von Leiche, Kot und Kind und die jetzt be-
sprochene Bedeutung des verzehrenden Feuers gibt auch eine Erklä-
rung der Idee von der Wiedergeburt durch das Feuer. Wir sahen ja,
daß die Wiedergeburt aus der Asche, als deren klassisches Beispiel wir
die Phönixlegende kennen, wesensgleich mit der analen Geburt des
Kotkindes ist. (S. dazu das Verbrennen des (/zzgZzzz/cozzZ/ und sein
Wiederaufleben als Morgenstern; bezeichnend ist auch, daß der Dämon
dem geängstigten (^zzeZzzzAozzZ/ versichert, daß er wieder wie ein
kleines Kind sein werde. (Sahagun, B. g, cap. zp) — Die Ent-
die Geschichten, in denen einer einen Besuch im Himmel macht, dann „herunterfällt''
und sich als eben geborenes Kind auf der Erde befindet. Der in der vorigen Sage sogar
zweimal angegebene Koitus wird in diesen Geschichten durch einen einfachen Besuch
ersetzt.
1) Aus der Vorstellung, daß die Kinder durch Essen und Verdauen entstehn, ist wohi
auch die Phantasie von der kinderessenden oder vielmehr kinderkochenden Kannibalfrau
entstanden. Das Kochen der Kinder spielt bekanntlich in diesen Geschichten eine weit
wichtigere Rolle als das Essen derselben, und immer werden die Kinder im letzten Augen-
blick gerettet oder ihre Knochen zusammengesucht und wiederbelebt. Dieses in der alten
Welt so bekannte Märchenmotiv finden wir auch in den mexikanischen Sagen. Die An-
nales de Quauhtitlan geben an, daß der weibliche Dämon iizpcpoM die 400 AZünMr-
coMG fraß; izfac AfZa-couazZ (— „weiße Wolkenschlange") der Jüngste versteckt sich in einem
Kugelkaktus (ein in den Mythen häufig wiederkehrendes Symbol des Mutterleibes), macht
die übrigen lebendig und sie erschießen die AzpapuZotZ. (Sei er, Ges. Ahh-, Bd. g, p. nge.)