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INNEN-DEKORATION
also schon der Architekt bei der An-
lage Formen wählen, die mit der
speziellen Bestimmung des Raums zu-
sammenhängen. Der Schallwirkung
wegen muß die Höhe die eines ge-
wöhnlichen Wohn- oder Gesellschafts-
zimmers übersteigen. Die Ecken sind
möglichst zu vermeiden. Wenn man
die Decke nicht wölben will, so soll
die Wand doch wenigstens in einer
breiten Hohlkehle in die Decke über-
gehen. Aus dem gleichen Grund ist
jede flachwinkelige oder die ganz
eckenlose Form wie die Rotunde oder
das Oktogon dem rechteckigen Raum
vorzuziehen. Es kommt hierzu noch
der weitere Vorteil, daß man in einem
solchen Fall die Sitzreihen zentral an-
legen kann. Das gibt dem Raum von
vornherein ein charakteristisches, sei-
nem exklusiven Zweck entsprechendes
Gepräge. In raffiniert ausgestatteten
Musiksälen macht man neuerdings, um
die Resonanz zu verstärken, sogar einen
doppelten Boden. Dadurch erweitert
sich gewissermaßen der Raum selbst
zum Instrument. In bescheidenerem
Maße erfüllt diese Forderung auch
die Anlage einer Musiknische mit ei-
nem Podium, das als Resonanzboden
wirkt. Im intimeren Musikzimmer,
HAUS FELLER. SITZMÖBEL AUS D. MUSIKZIM-
MER. MAHAGONI. SCHWARZ-GELBE BEZÜGE
DIE EINRICHTUNG DES
MUSIK-ZIMMERS
In einem Haus, in dem die Musik als
ernste Liebhaber - Kunst betrieben
wird, wird die Einrichtung eines be-
sonderen Musikzimmers immer als
ein Bedürfnis empfunden werden. Um
so mehr ist dies der Fall, wenn die
Musikpflege zugleich zum Gegenstand
der gesellschaftlichen Repräsentation
wird. Danach haben sich für das mo-
derne Wohnhaus zwei Formen des
Musikraums herausgebildet: das in-
time Musikzimmer, das der Musik-
pflege im engeren Kreis der Familie
und der nächsten Freunde dient, und
der Musiksaal, der für das eigent-
liche Hauskonzert, für musikalische
Aufführungen in einem festlichen Kreis
geladener Gäste bestimmt ist. — Es
ist klar, daß, je größer der Musikraum
ist, je mehr er sich in seinem Zweck
dem öffentlichen Konzertsaal nähert,
desto größer auch die Ansprüche an
seine technische Vollkommenheit wer-
den. Ein richtiger Musiksaal muß nach
modernen Begriffen nach allen Regeln
der Akustik gebaut sein. Hier muß
HAUS FELLER IN AGRAM. SCHREIBTISCH AUS EINEM GÄSTEZIMMER. EICHENHOLZ
INNEN-DEKORATION
also schon der Architekt bei der An-
lage Formen wählen, die mit der
speziellen Bestimmung des Raums zu-
sammenhängen. Der Schallwirkung
wegen muß die Höhe die eines ge-
wöhnlichen Wohn- oder Gesellschafts-
zimmers übersteigen. Die Ecken sind
möglichst zu vermeiden. Wenn man
die Decke nicht wölben will, so soll
die Wand doch wenigstens in einer
breiten Hohlkehle in die Decke über-
gehen. Aus dem gleichen Grund ist
jede flachwinkelige oder die ganz
eckenlose Form wie die Rotunde oder
das Oktogon dem rechteckigen Raum
vorzuziehen. Es kommt hierzu noch
der weitere Vorteil, daß man in einem
solchen Fall die Sitzreihen zentral an-
legen kann. Das gibt dem Raum von
vornherein ein charakteristisches, sei-
nem exklusiven Zweck entsprechendes
Gepräge. In raffiniert ausgestatteten
Musiksälen macht man neuerdings, um
die Resonanz zu verstärken, sogar einen
doppelten Boden. Dadurch erweitert
sich gewissermaßen der Raum selbst
zum Instrument. In bescheidenerem
Maße erfüllt diese Forderung auch
die Anlage einer Musiknische mit ei-
nem Podium, das als Resonanzboden
wirkt. Im intimeren Musikzimmer,
HAUS FELLER. SITZMÖBEL AUS D. MUSIKZIM-
MER. MAHAGONI. SCHWARZ-GELBE BEZÜGE
DIE EINRICHTUNG DES
MUSIK-ZIMMERS
In einem Haus, in dem die Musik als
ernste Liebhaber - Kunst betrieben
wird, wird die Einrichtung eines be-
sonderen Musikzimmers immer als
ein Bedürfnis empfunden werden. Um
so mehr ist dies der Fall, wenn die
Musikpflege zugleich zum Gegenstand
der gesellschaftlichen Repräsentation
wird. Danach haben sich für das mo-
derne Wohnhaus zwei Formen des
Musikraums herausgebildet: das in-
time Musikzimmer, das der Musik-
pflege im engeren Kreis der Familie
und der nächsten Freunde dient, und
der Musiksaal, der für das eigent-
liche Hauskonzert, für musikalische
Aufführungen in einem festlichen Kreis
geladener Gäste bestimmt ist. — Es
ist klar, daß, je größer der Musikraum
ist, je mehr er sich in seinem Zweck
dem öffentlichen Konzertsaal nähert,
desto größer auch die Ansprüche an
seine technische Vollkommenheit wer-
den. Ein richtiger Musiksaal muß nach
modernen Begriffen nach allen Regeln
der Akustik gebaut sein. Hier muß
HAUS FELLER IN AGRAM. SCHREIBTISCH AUS EINEM GÄSTEZIMMER. EICHENHOLZ