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Journal für die Baukunst: in zwanglosen Heften — 6.1833

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1. Heft
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Arnd, W.; Arnd, R.: Die schiefe Brücke zu Unternthal
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https://doi.org/10.11588/diglit.42038#0105

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7, yirn d, die schiefe Brücke zu Unternthal.

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Es sei dem Sobne und Enkel erlaubt, in Beziehung auf dieses Werk
seines Vaters und Großvaters einige Worte beizufügen.
Betrachtet man den überkragten Quai Pelletier zu Paris und
viele aus Werkstücken erbaute, sich frei tragende Treppen, so wird man
finden, dafs auch bei schiefen Brücken, wenn man sie ebenfalls aus Werk-
stücken aufführt, ein ähnliches Biberkragen und schräges Uberspannen mufs
Statt finden können und dafs eine Theorie auf falsche Schlüsse führen mufs,
die alle Gewölbe in verticale Rippen zerlegt, nur das durch winkelrecht
verbundene Keilstücke entstehende Gleichgewicht von Druck und Gegen-
druck ins Auge fafst und auf einen selbstständigen, auch nach anderen Rich-
tungen ausgehenden Widerstand fester Werkstücke keine Rücksicht nimmt.
Die liier beschriebene ist nicht die einzige aus Quadern aufgeführte
schiefe Brücke. In Gegenden, wo diese Steinart im allgemeinen Gebrauche
ist, sind dergleichen gar nicht selten $ dennoch möchte es schwer sein zu
sagen, welches das Maximum der schiefen Form und der mit ihr in Ver-
bindung stehenden Bogenweite sei ? Denn gewiß hängt Vieles auch von
der gröfseren oder geringeren Festigkeit der Bausteine und von der grö-
ßeren oder geringeren Sorgfalt ihrer Zusammenfügung ab. Einige Ab-
weichung vom rechten Winkel darf gewifs auch Statt finden bei Brücken,
welche aus gebrannten Steinen aufgeführt sind.
Hanau, im Februar 1832.
R, Arnd.

Crelio’a Jom-aal d. Baukunst Ed, G. 11k. I.

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