Journal für die Baukunst: in zwanglosen Heften (6.1833)

18. Beschreibung des Hauptgesimses an einer ?ieuen Caserne zu Berlin. 243

18.
Beschreibung des Hauplgesimses an der neuen Garde-
du-corps Caserne in der Charlottenstrafse zu Berlin.

Das Haupfgesimse an dieser, in den Jahren 1830 und 31 erbauten Ca-
serne für die 3te Escadron des Regiments Garde-du-corps, ist aus ge-
branntem Thone, in der Ofenfabrik des Herrn Feilner und Comp, ver-
fertigt worden. (Taf. XYI1I. Fig 1.) stellt die Ansicht und (Fig 2.) das
Profil desselben vor; aus letzterem sind die einzelnen Tiieile des Gesim-
ses ersichtlich.
Das untere Glied S (F'g- 2. ) ist aus gewöhnlichen Mauer- und
Dachsteinen verfertigt und in Putz gezogen. Auf dasselbe sind die Couso-
len d aufgesetzt. Dieselben haben, wie aus dem Profile und der oberen
Ansicht (Fig. 6.) zu sehen, einen in die Mauer hineinreichenden Ansatz, gegen
welchen die Hintermaueruug scharf angesetzt ist, um, im Verein mit dem
Ankersteine e (Fig. 2.), die Consolen ohne Eisen festzulialten. Der Auker-
stein ist mit seinem vorderen starken Theile in den hohlen Theil des
Consols hineingelegt, und hinten vermauert. Die Löcher in dem Ansätze
dienen dazu, wahrend des Yermauerns, die Consolen mit Stricken festzu-
halten. Die Deckplatte c (Fig 2. und Fig. 5.) besteht aus einem einzigen
Stücke, und liegt mir auf den Consolen auf; in den Raumen zwischen
denselben ist ihr Profil mit Farbe gezogen.
Die Hängeplatte b (Fig. 2. und Fig. 4.) bestehet aus Stücken von
2 Fufs lang und Fufs breit. Diese Stücke haben aufrecht stehende
Ränder, in welchen sich, wie aus dem Profile (Fig. 2.) hervorgeht, Löcher
befinden, durch welche starker Draht gezogen ist, der während des Yer-
mauerns je zwei nebeneinander liegende Stücke unter sieh zusammen
hält. Ehen so verhält es sieb mit dem Kranzleisfen a (Fig. 2. und 3.)*
Die Jeinzelnen Stücke desselben sind gleichfalls 2 Fufs lang, im Auflager
aber nur 19 Zoll breit. Die Bintermcmening. reicht, wie (Fig. 2.) zeigt,.