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Journal für die Baukunst: in zwanglosen Heften — 6.1833

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4. Heft
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Engelhard: Ausführbare Verbesserungen der Bauart deutscher Landstädte, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.42038#0329

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24. Engelhard, Vorschläge zur Verbesserung der Bauart deutscher Landstädte. 321

24.

Ausführbare Verbesserungen der Bauart deutscher
Landstädte.

(Schlufs der Abhandlung N. 20. im vorigen Hefte.)
(Von dem Herrn Ober-Baumeister Engelhard zu Cassel.)

Drittens. Bauart der Häuser,

Sogenannte Westphalische Bauart. Massiv und Fachwerk. Constructionen aus Bau-
schutt. Backsteine. Leimensteine. Fenster. Thiiren. Heizungen. Dächer.
Dachbedeckungen. Keller und ihre Eingänge. Treppen. Fufsböden. Papiertape-
ten an Wänden und Decken, auch auf Gängen. Commoditäten. Normal-Einrich-
tung der gewöhnlichen Bürgerhäuser. Gärten.


haben oben die Beschaffenheit der altern Bauart der Städte in ihren

Grimdzügen dargestellt, die man, wohl nur deshalb, weil, besonders in
Westphalen, noch sehr viele Gebäude der Art vorhanden, ja selbst ganze
Städte danach aufgeführt sind, die Westphalische zu nennen pflegt, wenn
sie schon mit mancherlei Modifikationen, die seihst in Westphalen, so wie
in den benachbarten Ländern Vorkommen, auch in anderen Gegenden
Deutschlands verbreitet ist.
Die Unvollkommenheiten dieser Bauart fanden besonders in der
Beschaffenheit der Bauplätze ihren Ursprung, welche lang und an der
Straßenseite sehr schmal sind, so dafs sie mir an der vordem und hin-
tern Seite, wo gewöhnlich ein kleiner Hof, manchmal auch ein Gärtchen
befindlich ist, einigermaafsen genügendes Licht haben; die mittleren Räume
der Häuser sind also dunkel, oder haben nur eine sehr üble Beleuchtung
mittelst der Fenster, die in den schmalen Winkelgäfschen, an den langen
Seiten angebracht sind. Die älteren Bauordnungen der Städte von solcher
Bauart schreiben vor, dafs diese Winkelgäfschen wenigstens vier Fufs
breit sein sollen, indem os den Bauenden verboten ist, der Grunze des
Nachbarn näher als zwei Fufs zu kommen. Wiewohl dieses nun schon
äufserst nahe ist, so ist die Weite doch gewöhnlich noch geringer, und
dabei der Zwischenraum durch Abtritte, Gassensteinschläuche und mancher-
lei Ausweichungen, die in alten Fachwerksgehäuden nie fehlen, beengt.
Ccelic’s Journal d. Baukunst Bd. 6. ITfl, 4- [ 42 ]
 
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