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Journal für die Baukunst: in zwanglosen Heften — 6.1833

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1. Heft
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Nienburg, F.: Bemerkungen über den Bau haltbarer Wege über Moorgrund
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https://doi.org/10.11588/diglit.42038#0009

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Chausseen über Moorgrund.

I

i. Nienburg,

i.
Bemerkungen über den Bau haltbarer Wege
über Moorgrund.
(Von dein Herrn Architekten Nienburg zu München.)

ast in allen alteren und neueren Anweisungen zum Strafsenbau und in
den Taschenbüchern für Wegbaubediente findet man, wo von der Rich-
tung der Strafse gehandelt wird, die allgemeine Regel aufgestellt, dafs
man nicht nur mit eigentlichen Kunststrafsen, sondern auch mit Wegen
der zweiten Classe, Moorliinfiereien ohne Wahl umgehen müsse, weil sich
über solche kein haltbarer Weg, wenigstens nicht ohne ganz unverhalt-
nifsma'fsige Kosten, herstellen lasse. Indessen kommen doch, wenigstens
im nördlichen Deutschland, wohl Fälle vor, wo solche Wegstrecken wün-
schenswertb, und selbst nothwendig sind. Für dergleichen Fälle werden
dem Baumeister Nachrichten von ähnlichen, ausgeführten und gut gelun-
genen Bauten, und von dem Verfahren, dessen man sich dabei bediente,
nützlich sein. Im Herzogthum Oldenburg sind in den letzten 10 bis
15 Jahren mehrere solche Wege-Bauten mit Erfolg ausgeführt, und es
soll hier in gedrängter Kürze eine Übersicht des Verfahrens bei diesen
Bauten mitgetheilt werden, nachdem über die NotlrWendigkeit der An-
lagen gesprochen worden.
Ein grofser Theil der Bodenfläche des Herzogthums Oldenburg,
welches, nach seiner Lage in der Nähe der Nordsee, zu den Flachländern
gehört, besteht aus einem braunen Hochmoore von 3, 5 bis 30 Fufs
Mächtigkeit, welches hin und wieder Flächen von 6 bis 7 Meilen lang
und einigen Meilen breit bildet. Beim allmähligen Zurücktreten des all-
gemeinen Gewässers blieben diese niedrig gelegenen Flächen mit Was-
ser bedeckt, welches keinen Abflufs fand, da es ringsum von Anhöhen
begränzt war, und vielmehr von diesen Anhöhen noch Zuflüsse erhielt.
Es ist bekannt, dafs sich gerade in solchen stehenden Gewässern von
wenigen Fufsen tief, die im Sommer öfters ziemlich austrocknen, nach und
nach Sumpfpflanzen, erst mehr wässeriger, dann mehr consistenter Art
Crfille’s Journal d. Baukunst. Ed. 6. llft. 1. [11
 
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