Journal für die Baukunst: in zwanglosen Heften (6.1833)

17. Pii mann, Beschreibung eines Kochkeerdes.

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17.
Beschreibung des Kochheerdes in der Irren-Heil-
Anstalt zu Leubus in Schlesien.
(Von dem Königl. Bau-Inspector, Herrn Rimann zu Woblau in Schlesien.)
Bei der Einrichtung der Provinzial-Irren-Heil-Anstalt zu Leubus wurde
sorgfältig erwogen , welcher von den bekannten verschiedenen ökonomi-
schen Kochheerden für die Küche dieser zur Aufnahme von mehr als
hundert Kranken bestimmten Anstalt zu wählen sei. Nach dem Vor-
schläge des Directors der Anstalt, Dr. Martini, wurde dem (Taf. XVH.
Fig» 1. bis 8.) vorgestellten, in mehreren grofsen Hospitälern zu Paris,
nach der Angabe des berühmten Arcet, ausgeführten Kochheerde der
Vorzug gegeben, weil sich solcher nicht allein durch die, insbesondere für
eine öffentliche Kranken-Anstalt erforderliche Reinlichkeit und Nettigkeit
seines Aufsern auszeichnet, sondern auch durch ökonomische Vortheile
bewahrt hat.
Die Vorzüge, welche von diesem Heerde gerühmt werden, sind
folgende.
1. Könne derselbe in der Mitte der Küche stehen, so dafs er von
allen Seiten zugänglich sei.
2. Habe der Ileerd für den gewöhnlichen Bedarf nur eine Feuerung
zu fünf grofsen Speisekesseln. Die Neben-Feuerungen werden nur in be-
sonderen Fällen gebraucht und erfordern nur sehr wenig Feuer. Hierin
unterscheide sich der Heerd wesentlich von dem bekannten Rumford-
schen Sparheerde, welcher fast zu jedem Topfe eine besondere Feue-
rung hat.
3. Könne das Wasser in den Heerd selbst geleitet und durch Röh-
ren sogleich den Speisekesseln zugeführt werden.
4. Spare man an Heitzkraft, und bedürfe daher nur wenig Brenn-
material.
Der Herr Director Martini Iiefs nun einen solchen Kochheerd,
genau nach der Zeichnung, die er von Paris mitgebracht hatte, bauen.