Journal für die Baukunst: in zwanglosen Heften (6.1833)

10. Schulze, Beschreibung der Abirille im Kranltenhause zu Halle. 127
sers wehrt. Auf diese Weise wird eine Steigeröhre, von der Länge des
Abstandes des Wasserbehälters vom Brunnen, erspart«
Das Druckwerk befindet sich unterhalb in einem Brunnen und dient
als gewöhnliche Pumpe. Um das Wasser bis auf den Dachboden zu trei-
ben, wird blofs der gewöhnliche Ausflufs der Hauptröhre verschlossen;
dann hebt der Druck das Ventil und treibt das Wasser in die Höhe.
Um alle unangenehmen Gerüche zu hindern, mufs die Klappe der
SitzöfFnung stets verschlossen werden. Da solches aber häufig unterbleibt,
so ist eine Vorrichtung gut, welche sie zudrückt. Eine Feder an der
Rückwand hinter der Klappe mn, welche, wenn die Klappe offen sein
soll, durch eine Klinke gehalten wird, und die durch eine mit dem Hebel
des Hahns in Verbindung gesetzte Vorrichtung ihre Kraft wieder erhält,
wirft die Klappe, wenn sie zu scbliefsen vergessen worden, zu, sobald
die Thür zum Ausgange einer Person geöffnet wird.
Damit die Abtrittsthür nicht zu weit geöffnet werden und die Ma-
schinerie dadurch nicht leiden möge, kann man entweder eine Hemmung
am Fufsboden, oder eine Schnur am obern Ende der Thür anbringen,
die nur die bestimmte W'eite der Öffnung gestattet.
Endlich ist noch zu empfehlen, solche Abtritte gehörig zu funda-
mentiren, weil sonst leicht Risse und andere Schäden entstehen können.
Auch wird es gut sein, das untere Gefäfs a'b'c'd‘ über den Fufsboden
erhoben zu stellen, und die Unterlage v' zu1 um so viel zu erhöhen. Wird!
dann der Brett- oder Steinbelag darunter mit einem Kitt aus Theer, Stein-
pech, Schwefel und Schlacken in einer Umfassung von Leisten überzogen,
so wird bei entstehenden Schäden keine Feuchtigkeit zum Gebälk gelan-
gen, oder doch dieselbe leicht bemerkt werden können. Vor dem Abtritt
sind dann zwei Stufen nothwendig.

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