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Journal für die Baukunst: in zwanglosen Heften — 6.1833

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2. Heft
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Nachrichten von Büchern
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https://doi.org/10.11588/diglit.42038#0208

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15. Nachrichten von Büchern.

Der Unterzeichnete beabsichtigt, ein Werk über die alten Glasmalereien der
Kirche zu Haina (in Kurhessen) und über die Kirche selbst, herauszugeben; erster©
in farbigen Abbildungen, letztere in Conturenzeichnungen.
Da sich die Probeblätter, welche mehreren Kunstverständigen vorgelegt wurden,
des Beifalls derselben zu erfreuen halten, so glaubt der Unterzeichnete, das Werk der
Kunstwelt als einen Beitrag zu den Darstellungen der Kunst des Mittelalters anbieten
zu können, um so mehr als diese Glasmalereien mit Recht zu dem Vorzüglichsten zu
rechnen sein dürfen, was in dieser Art noch erhalten ist; sie wurden vielleicht nur
durch die Abgelegenheit des Ortes vor der Zerstörung geschützt, sind aber auch bis
jetzt unbekannt gewesen.
Die Probeblätter und der nähere Plan zu dem Werke sind in der Kunsthand-
lung de3 Herrn J. Kuhr zu Berlin (unter den Linden Ko. 33.), welche auch die Sub-
scriptionen annimmt, zur Ansicht ausgestellt.
Berlin, im October 1832.
G. Engelhard,
Arckitect.
Darstellungen der Zimmer h auw er Ire, von den einfachsten Holz-
Verbindungen bis zu gr of's e n zusammengesetzten Dächern, Treppen etc,
ent w o rf en und erläutert fü rBaugewerks- und p olytec hnis che Schulen,
für Bau- und TV er km eist er etc., von Lud W. Fr. Wolfram, K'önigl, Ingenieur
erster Klasse, Lehrer der Baukunst an der Konigl. polytechnischen Centralschule in
München. In Stein gravirt von Ludwig v. M o n t in o r i 11 o n, Heft I., II. Im Her-
lage der Ferd. Ebner'schen Kunsthandlung in Hugsburg. *
Man findet, aufser dem, was der Titel bezeichnet, in den vorliegenden beiden
ersten Heften auch noch einige Rammen, Wasserräder und Brückenverbände; der grö-
fsere Theil der beiden ersten Hefte aber bezieht sich auf Dach- und Wand-Verbände,
in Häusern, nebst hölzernen Treppen, welchen einzelne Zusammensetzungen von Bau-
hölzern vorhergehen. Die Figuren sind meistens grofs und sehr deutlich, und zum
Theil perspectiviseh gezeichnet. Zwar ist kein eigentliches System in dem Werke
sichtbar; noch ist es, in diesem oder je°ein Sinne, vollständig, sondern scheint viel-
mehr eine Art von Encyclopädie seines Gegenstandes zu sein: auch ist der Text et-
was karg zugemessen, und giebt nicht überall ganz deutliche Erläuterungen; desglei-
chen sind einige Verbände nicht ganz zu billigen, z. B. die Balken - V erstarkungen
Hft. 1. Taf. I. Fig. 42. bis 44., wo in Fig. 41., vielleicht aus Versehen, der unter©
Balken durchschnitten vorgestellt ist, was nicht sein kann, oder die Fach werke Taf. 3 ,
einige Dachverbände Taf. 4. und 5., mit den zu nahe am Ende des Balkens eingesetz-
ten Spanen und überschnittenen Streben; oder die Brücken-Verbindung in Hft. 2.
Taf. 8. Fig. 10. u. s w.; indessen sind bei weitem die meisten von der grofsen Menge
von Figuren auf den 16 grofsen Folio-Tafeln kunstgeinafs und richtig, und die vorlie-
genden Hefte können Jedem, der sich der Baukunst befleifsigt, insbesondere aber de-
nen, die Zimmermeister werden wollen, mit Grund empfohlen werden; ja es dürfte
dieses neue Werk des Flerrn Wolfram als eines der besten, die in neuerer Zeit
über Baukunst erschienen sind, zu betrachten sein. Die Ausstattung desselben durch
die Verlagsbandluog ist ebenfalls sehr lobenswert!?.

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