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Schäfer, Georg
Kunstdenkmäler im Grossherzogthum Hessen: Inventarisirung und beschreibende Darstellung der Werke der Architektur, Plastik, Malerei und des Kunstgewerbes bis zum Schluss des XVIII. Jahrhunderts: Provinz Starkenburg: Kreis Erbach — Darmstadt, 1891

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https://doi.org/10.11588/diglit.18295#0056

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KREIS ERBACH

VI. ERBACH

TADT im alten Plumgau, Sitz der Verwaltung des Kreises gleichen
Namens, früher Hauptstadt der vormaligen reichsständischen Grafschaft
Erbach-Erbach, dehnt sich auf beiden Ufern der Mümling aus, welche
schon 741 im Lorscher Kodex unter den Namensformen Mimilungum,
Mimelinga, Mimelingen, und in späteren Urkunden als Momle (1352) und
Mömlingen (1449) vorkommt. Der Name Erbach wird auf das unterhalb der
Stadt in die Mümling mündende Bächlein Erbach zurückgeführt.

Geschichtliches Die Geschichte und überhaupt das Dasein der Stadt knüpft sich an die Ge-

schichte der Dynasten von Erbach und ihrer Stammburg, an deren Stelle im 18.
Jahrhundert das Schloss getreten ist, worin die Grafen von Erbach-Erbach noch
heute residiren. Der Ursprung des erlauchten Geschlechts, dessen Name im Laufe
des Mittelalters unter den Formen Ertbac, Ertpach, Ertbach, Erbach, Erpach,
Erppach auftritt, verliert sich im Dunkel der Zeiten. Der Fall kann nicht be-
fremden bei der Erwägung, dass über die erste Herkunft der deutschen Herren-
geschlechter überhaupt ein bestimmtes Urtheil nur selten sich fällen lässt. Vor dem
11. Jahrhundert bestand eben noch nicht die Sitte bei diesen Geschlechten, nach
ihren Wohnsitzen und Burgen sich zu nennen, und erst vom 13. Jahrhundert an
kommt die Einführung der Geschlechtswappen der Forschung zu Hilfe. Bis dahin
bleiben zur Bestimmung der Adelsfamilien nur die Besitznachfolge und die in den
Geschlechtern konstant auftretenden Taufnamen übrig. — Die Annahme, die ältesten
 
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