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Hager, Georg [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (2,5): Bezirksamt Burglengenfeld — München, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.36888#0058

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42

V. B.-A. Burglengenfeld.

Bau-



die Quadern als Binder gesetzt, zeigen also die KopfAächen (Fig. 18). Der Turm
gehört wohl noch der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts an. (Zur Datierung vgl.
z. B. die Schottenkirche in Regensburg, die wesentlich den sechziger und siebziger
Jahren des 12. Jahrhunderts entstammt, im ganzen weit größere Quadern zeigt, zwischen
den hohen Quaderschichten aber auch eingeschobene niedere Schichten.)
In den Bauakten des 17. Jahrhunderts führt dieser Turm wiederholt den Namen
»der hohe, runde Turm«. (Vgl. zu dieser auch bei andern solchen Burgtürmen
begegnenden Bezeichnung MoRnz HEYNE, Das deutsche Wohnungswesen von den
ältesten geschichtlichen Zeiten bis zum 16. Jahrhundert, Leipzig 1899, S. 351.) Auf
den alten Abbildungen der Burg zeigt der Turm ein hohes Spitzkegeldach mit vier
Erkertürmchen. (Fig. 10.) Am 2y. Juni 1643 schlug der Blitz in den Turmhelm und
zündete. Der Turm brannte drei Gaden oder 20 Schuh weit herunter. Die Glocken
und die Uhr, welche zu schmelzen drohten, konnten durch Herabnehmen gerettet
werden. Die beim Brande vom Turmdach herabfallenden Ziegel (Haken und Preisen)
taten an den F'enstern der Fürstenzimmer großen Schaden und beschädigten auch
das Dach des »Neuen Gebäu« (14 b). Der Turm erhielt nach dem Brande ein Not-
dach aus Brettern. (Kreisarchiv Neuburg, Ai2 28y.) Später wurde eine Kuppel auf-
gesetzt. (Die Kuppel ist schon auf einer der beiden iy62 von MARTIN PÜECHTL
hergestellten Kopien der Karte des Pfleggerichts Lengenfeld von ÜHRiSTOPHORUS
VOGEL von 1600 zu sehen.)
Stadt- STADTBEFESTIGUNG. In der Gotik wurden von der Ringmauer den Berg
befcsttgung. zur gegen Nordwesten (15) und Südwesten (16) Mauern gezogen. Die
nordwestliche Mauer war eine doppelte, sie umschloß einen verdeckten Gang, durch
den man unmittelbar in die Kanzlei oder das PAeghaus (jetzt Bezirksamt und Amts-
 
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