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Hager, Georg [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (2,5): Bezirksamt Burglengenfeld — München, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.36888#0133

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Premberg. ioy
PREMBERG.
Das heutige Dorf Premberg a,n der Naab war in der Karolingerzeit ein Haupt-
grenzort gegen die Slaven. Die Grenzverordnung Karls des Großen von 8og be-
zeichnet die Grenze durch Nennung der Punkte, an denen der Großhandel und die
Ausfuhr konzentriert und überwacht ist, die von keinem Händler umfahren oder
umgangen werden dürfen; sie nennt in unmittelbarer Reihenfolge »Erpesfurt« (Erfurt),
»Halazstat« (Hallstadt bei Hamberg), »Foracheim« (Forchheim), »Breemberga«,
»Ragenisburg« (Regensburg), »Lauriacum« (Lorch). In Foracheim, Breemberga und
Ragenisburg soll der Markgraf Audulf über Grenze und Ausfuhr wachen. (Mon. Germ.



Legg., Capitularia, I, 123. — BöHMER-MüHLBACHER, Nr. 406.) Daß unter »Breemberga«
unser Premberg a. d. Naab zu verstehen ist, hat schon JoH. HEINR. v. FALCKENSTEiN,
Analecta Nordgaviensia, Schwabach I (1*734), 2 ff., und Antiquitates Nordgaviae veteris,
Schwabach 11 (1735), 414 If. eingehend begründet. FALCKENSTEiN führt auch aus,
daß in Premberg eine »Ladestatt« war, an welcher die auf der Achse von Forchheim
und von Norden her gekommenen Güter auf die Schiffe umgeladen wurden, um dann
die Naab hinab nach Regensburg geführt zu werden. Und umgekehrt wurden die
Waren des Südens und Ostens über Regensburg bis Premberg auf dem Wasser ge-
führt und von hier an auf der Achse verfrachtet. Das ganze Mittelalter hindurch
scheint Premberg diese Bedeutung als Stapelplatz gehabt zu haben. (Vgl. auch
CARL FRIEDRICH ScHöPFFEN, Nordgau Ost-Fränkische Staats-Geschichte der gewesenen
Marggrafen auf dem Nordgau, Hildburghausen I (1753), 135. — v. REISACH, S. 93.
— Dazu die neuere Literatur: VO. VII, 14, 206 ff.; XXIV, 486. — A. ERHARD,
Kriegsgesch. v. Bayern in der ältesten Zeit bis 1273, München I [1870], 321. —
 
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