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Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 8,2): Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Heidelberg (Kreis Heidelberg) — Tübingen, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.1227#0030
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KKKtH HKtDF.USKRG

»Mutter Gottes vom guten Rat« durch Engel an den Augustiner-Eremiten in Genzano bei
Rom dar. Von den beiden alten Seitenaltären zeigt der eine (Marienaltar) das
Wredesche Wappen, der andere ein Wappen mit gekreuzten Ziegelformen. Die
Mitstifter dieser Altäre und der Monstranz (s. unten) waren die im Flecken Rainbach
ansässigen Ziegler (Mitt. von Pfarrer a. D. Maurer). Die schön geschwungene Kanzel
ist mit gutem figürlichen Schnitzwerk und eingelegter Arbeit geschmückt.

Monstranz, silbervergoldet, mit Stempel M K und Löwe mit Krone. Am

Fuß befinden sich zwischen Engelsköpfen und schönem Rankenwerk die Namen der

Stifter: ..Joh. Peter Hartmann, Schultheiß zu Dilsperg 1733" und „Fransisats

Joseph Wrede, Kurpfälsischer Rath und

Amötsve-rwesersu Dilsperg" samt deren Wappen

eingraviert. Auch hier als Wappenbild zwei ge-

■ A kreuzte Ziegelformen, wie am Seitenaltar der

Kirche (s. oben).

Zwei silberne Kännchen, dazugehörige
Platte {Stempel C X S) und kupfervergoldeter
& Meßkelch, alles Augsburger Arbeit in Rokoko-
formen.

Das 1763 bis 1768 neu gebaute barocke
Kirchlein der Reformierten ist 1873 in Privat-
besitz übergegangen. Jetzt Stallung.

Ältere Wohnhäuser mit bemerkenswerten
Einzelheiten finden sigh nicht mehr im Orte. Hier
und da eine Jahreszahl: 1657, 1713, manchmal
auch ein hübscher Spruch in wunderbarer Recht-
hofbei Dilsberg. Schreibung, wie zum Beispiel an einem Hause in
der Nähe der neuen Kirche am Türsturz:

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aber künstlerisch nichts bedeutsames. Dagegen eine ganze Anzahl malerischer Durch-
blicke und Ecken, von denen unsere Abbildung Fig. 18 eine Vorstellung gibt.

in An einem Hause auf dem »Neuhof« bei Dilsberg ist ein altertümlicher, stark ver-

stümmelter Stein eingemauert, der von der Burg Dilsberg stammen soll und ein mensch-
liches Fratzenbild zeigt mit einem von zwei Händen gehaltenen kleinen Kopf (?) darunter
(s. Abbildung Fig. 19). Mag einst das Wahrzeichen der Burg gewesen und beim Abbruch
1827 hierher versetzt worden sein. Entstehimgszeit schwer zu bestimmen, vielleicht
frühgotisch.

Zwischen Dilsberg und Wiesenbach auf der Höhe im Walde befindet sich der

neu sogenannte Nonnenbrunnen in einer rundbogig geschlossenen Nische mit der Inschrift:
Renoviert von der Gemeinde Wiesenbach anno 1772.

Auf dem Berggipfel zwischen Dilsberg und Mückenloch im »Bauholz« sind Reste
einer großen viereckigen Schanze aus dem Dreißigjährigen Kriege. Südlich davon
in demselben Walde ältere Wälle als Paßsperre am Wege nach Mückenloch. (K. C/i.J
 
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