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Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 8,2): Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Heidelberg (Kreis Heidelberg) — Tübingen, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.1227#0596
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572 KREIS HEIDELBERG

i Das alte Wasserschloß der Herren von 'Mure ist jetzt ein Gölerscher Guts-

hof. Die ehemaligen Umfassungsmauern bei der evangelischen Kirche sind vollständig
verschwunden, kaum daß sich mehr, die alte Ausdehnung erkennen läßt.

Inmitten befand sich die alte, dem S. Lambertus und S. Bartholomäus geweihte,
1496 urkundlich erwähnte Pfarrkirche, deren ehemaliger Chor mit Resten eines hoch-
gotischen Maßwerkfensters noch erhalten ist. Im Zeitalter des Barock (nach Stocker
1718 und 1770) durch ein neues Langhaus vergrößert, ist sie jetzt zur Scheiter degra-
diert und profaniert worden.

Am Wirtshaus »Zum Ochsen« schönes barockes Wirtshausschild.
In dem unterhalb der neuen Kirche gelegenen Gölerschen Anwesen steht ein altes
' Fachwerkhaus ohne Kunstformen, aber von guten Verhältnissen und Teilungen.

Südwestlich vor dem Orte am Wege nach Schatthausen, am Abhänge des Norder-
waldes, befindet sich das von Frhrn. C. von Zillenhardt gegen Ende des 18. Jhs. erbaute
. Schlößchen Sorgenfrei, ein reizender kleiner klassizistischer Putzbau, dessen Aussehen
und Grundriß unsere Abbildung (Fig. 371) wiedergibt. Mit der Rückseite an das an-
steigende Waldgelände sich anlehnend, zeigt es nach vorn einen kräftig vorspringende"
dreiseitigen Mitteltrakt, der oben und unten den Hauptraum mit beiderseitig sich an-
schließenden kleinen Gemächern enthält. Der Eingang ins Erdgeschoß liegt in der Mitte
der Vorderfront (jetzt vermauert); ins Obergeschoß führt ein durch eine rückseitige Frei-
treppe zugängliches Portal, von dem aus eine Brücke über den kleinen Hof hinweg
direkt in den Wald leitet. Vom ringsum laufenden Balkone und den Fenstern des
Obergeschosses aus bietet sich ein entzückender Ausblick auf das liebliche Elsenztal.
Das einfache hübsche Balkongitter, aus getriebenem Blech bestehend, enthält in der
Mitte die Initialen des Erbauers C Z (Carl Zillenhard). Leider ist das Untergeschoß
als Forst er wohnung hergerichtet und durch Herstellung einer Seitentür an Stelle der
vermauerten Vordertür arg entstellt worden. Im Oberstock sind dagegen die reizvollen
einfachen Stukkaturen (Jagdemblerne, Blumenkörbe u. dgl.) an den Wänden und der
Decke noch erhalten; auch die alten Möbel in Louis-XVI.-Stil.

MECKESHEIM

Schreibweisen: Meckinesheim und Meckgesheim: Meckeheim ad a. 778; Mekki*-
heim und Mekkinheim 1325; Meckeshaim 1559.
* Geschichtliches. Alter Ort im Elsenzgau, der früh schon an Kurpfalz gekommen

und Vorort der nach ihm benannten Cent, die auch den Namen (Neckar-) Gemündei
Cent führte, geworden ist. Der Ort hatte besonders in den Fehden der Jahre 1459
und 1460 zwischen Friedrich dem Siegreichen und Pfalzgraf Ludwig von Veldenz ary
zu leiden.

Bis 1803 kurpfälzisch (Oberamt Heidelberg, Meckesbeimer Cent).
i Prähistorisches. Zwischen Meckesheim und Schatthausen vorgeschichtliche Grab-

hügel.

Römisches fr). Zwischen Meckesheim und Gauangelloch soll sich ein geprlasteriei
(römischer;) Weg hinziehen.
 
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